Roland H. Dippel

Lange galt „Der Engel von Nisida“ als unwiderruflich verschollen. Mark Elder setzt mit Orchester und Chor viel Detailliebe für die Instrumentation ein, während die Solisten mitunter etwas übervorsichtig agieren.

Schuberts „Winterreise“ mit Sopranistin Joyce DiDonato und Yannick Nézet-Séguin am Klavier gehört zu den am besten gesungenen des Katalogs.

Auf CD wirkt „Der Ferne Klang“ aus Frankfurt unter Sebastian Weigle mit seinen Reflexzonen aus erhitzter Sinnlichkeit und kunstvollen Auszehrungen noch kontraststärker als in der Premiere 2019.

Mit Sicherheit, authentischen Klangvorstellungen und liebevoll gestalteten Zwischentönen gelingt der Berliner Operngruppe unter Felix Krieger eine beeindruckende Live-Aufnahme.

Mit dem Album „I am Hera“ präsentiert die Sopranistin Hera Hyesang Park gemeinsam mit den Wiener Symphonikern ihre persönliche vokale Visitenkarte.

Das Nashville Symphony erweist sich bei Werken von John Adams unter der Leitung von Giancarlo Guerrero erneut als Spezialist für sinfonische Gegenwartsmusik.

Counter Tenor Valer Sabadus und das Basler Kammerorchester bringen Arien von J. S. Bach und Georg Philipp Telemann von allen Seiten zum leuchten.

Mit Präzision und Akkuratesse widmet sich Pianistin Vanessa Benelli Mosell den Klaviertranskriptionen italienischer Opernklassiker.

Mit der Einspielung seiner Kammermusik für Trompete – darunter sechs Weltersteinspielungen – widmen sich Trompeter Helmut Fuchs und Pianistin Lilly Zhang-Sowa dem Schaffen von Oskar Böhme.

Vom späten Belcanto bis zum Verismo: Mit seinem dunklen und markant virilen Timbre ist der Franzose Ludovic Tézier ein echter Verdi-Bariton.

Ein Mix aus Herzschmerzen, dionysischen Höllenvisionen und Seufzern herber Schönheiten macht Alessandro Melanis „L’Empio Punito“ zu einer der besten Opern des mittleren 17. Jahrhunderts.

Die Sinfonietta Cracovia pflegte mit dem im März 2020 verstorbenen Krzysztof Penderecki eine intensive Partnerschaft. Mit dieser Hommage bestätigt sie die Meisterschaft des Komponisten.

Eine tolle Entdeckung: Giacomo Meyerbeers provenzalisches Abenteuer sorgt mit großen Kontrasten und straffer Dramatik für Überraschungen.

Als „Freunde und Rivalen“ sorgen die Spitzentenöre Lawrence Brownlee und Michael Spyres mit Rossinis Werken für höchstes Entzücken.

Die Cellistin Ildikó Szabó interpretiert mit außerordentlichem Können die hochvirtuosen Werke ungarischer und siebenbürgischer Komponisten.

Neben Brahms‘ Sonate für zwei Klaviere lässt das GrauSchumacher Piano Duo orchestrales Kernrepertoire vierhändig erklingen.

Cecilia Bartoli ist und bleibt die „Queen of Baroque“. Von ihr können alle lernen, wie eine Ausnahmekarriere durch Neu- und Lerngier veredelt wird.

Durchpulst von spannenden Narrativen wechseln bei Kent Nagano hier packende Dialogstrategien der Einzelstimmen mit bunt schillernden Kollektiv-Eruptionen.

Puccinis Kurzdrama über einen Eifersuchtsmord auf einem Schleppkahn wird bei Marek Janowski zur impressionistischen Reinzeichnung.