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Nominiert zum Publikum des Jahres 2022: Mozartfest Würzburg

Mozart im Hier und Jetzt

Auch nach über hundert Jahren ruht sich das Mozartfest Würzburg nicht auf alten Traditionen aus.

vonAndré Sperber,

„Zu Würzburg haben wir unsern theuern Magen mit Koffè gestärkt“, schreibt Wolfgang Amadeus Mozart 1790 in einem Brief an seine Frau Constanze und beschließt: „Eine schöne prächtige Stadt.“ Verwunderlich ist die Begeisterung des Salzburger Komponisten für Würzburg nicht, besticht die mainfränkische Residenzstadt doch bis heute ihre Gäste mit einer einmaligen Symbiose aus Musik, Weinkultur und eindrucksvoller Architektur. Zentrales städtisches Wahrzeichen ist die barocke Residenz, die schon seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und die zudem durchaus als Klassik-Hotspot bezeichnet werden kann. Denn in den prunkvollen Sälen und der herrlichen Atmosphäre des pittoresken Hofgartens findet seit mittlerweile über hundert Jahren das Mozartfest Würzburg statt, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der renommiertesten Klassikfestivals Europas entwickelt hat. Bereits 1921 gegründet, ist es das älteste bestehende Mozart-Festival Deutschlands.

Kein Museumsstück

Doch trotz dieser weit zurückreichenden Geschichte und der beständigen Kontinuität, in der das Fest jährlich während der Sommermonate ausgetragen wird, ruht man sich hier keinesfalls auf der Bewahrung und Repetition alter Traditionen aus: Vielmehr steht die zeitgemäße Neubelebung des Alten im Kontext der Gegenwart als künstlerischer und intellektueller Aufbruch im Fokus der Festivalphilosophie – Mozart nicht als Museumsstück, sondern im Zeichen des Hier und Heute.

Rund siebzig Veranstaltungen locken jährlich etwa 30.000 Besucherinnen und Besucher in die fürstbischöfliche Barockstadt am Main. Große Sinfonik, Vokal- und Kammermusik wird jedoch nicht nur in der Residenz, sondern in der ganzen Stadt, in Kirchen, Klöstern, Weingütern, Schlossgärten oder Industriedenkmälern zum Klingen gebracht. Mit neuartigen Konzertformaten und kreativen Projekten wie dem MozartLabor oder der Reihe M PopUp lässt sich das Leben, Schaffen und Wirken von Wolfgang Amadeus Mozart zudem auch auf interdisziplinäre Weise erfahren und erkunden.

Engagement fürs Publikum

Obwohl das Festival heute Anziehungspunkt sowohl für Mozartfans als auch Kunstschaffende aus der ganzen Welt ist, bleibt man regional verwurzelt durch dichte lokale Vernetzung und durch den direkten Draht zum Publikum vor Ort. Denn das Mozartfest soll Begegnungen schaffen und jeden erreichen, ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, Profi oder Nachwuchs. Dafür erhält das Festival auch starken Rückhalt von der klassikbegeisterten Würzburger Stadtbevölkerung.

Dass das Mozartfest für seine treue Besucherschaft ein ganz besonderes Engagement an den Tag legt und mit dieser in ständigem Austausch steht, zeigt unter anderem die Auszeichnung mit dem Opus Klassik in der Kategorie „Sonderpreis für Publikums- & Partizipationsprojekte“, die das Mozartfest mit der Aktion „100 für 100“ im Jahr 2021 erhalten hatte. Nun hat das Festival mit der Nominierung zum „Publikum des Jahres 2022“ die Chance auf einen weiteren Beweis für seine enge Verbindung zum Publikum.

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