Als Johannes Meyer und Hans Koppenburg im April 1972 bei einer Tasse Kaffee auf die Idee kamen, das Weilburger Schloss aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und es fortan im Sommer für klassische Konzerte zu nutzen, staunten viele über den Wagemut der beiden Männer. Schnell jedoch gelang es ihnen, den damaligen Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry von ihrer Idee zu überzeugen, der umgehend die Mittel für die ersten 334 Plätze zur Bestuhlung des Renaissancehofs zur Verfügung stellte. Dass diese mit 400 zusätzlich geliehenen Stühlen für die ersten vier Veranstaltungen der Weilburger Schlosskonzerte nicht ausreichen würden – damit rechnete niemand. Jeder, der also mit einer Sitzgelegenheit erschien, durfte noch ins Konzert, und so kam es, dass einige Gäste gar in ihren ausgebauten Autositzen saßen. Fünfzig Jahre sind nun seit der Gründungsidee vergangen – Grund genug für die Weilburger Schlosskonzerte, dies mit einer Jubiläumssaison gebührend zu feiern. Fast fünfzig Veranstaltungen stehen zwischen dem 4. Juni und dem 6. August auf dem Programm, darunter sinfonische Konzerte in einzigartiger Atmosphäre mit Stars wie Víkingur Ólafsson, Martin Stadtfeld und Alexander Krichel, Leonard Bernsteins „West Side Story“ mit Jazz-Posaunist Nils Landgren, einem Soul-Abend mit Laith Al-Deen, zudem zahlreiche Kammermusikkonzerte und Liederabende. So setzt man in Weilburg auch nach fünfzig Jahren weiterhin auf seine bewährte Gründungsidee – einzig der Autositz darf heutzutage auf dem Parkplatz bleiben.
50 Jahre Weilburger Schlosskonzerte
Hier muss niemand seinen Autositz mitbringen
Die Weilburger Schlosskonzerte feiern ihr 50. Jubiläum mit fast ebenso vielen Darbietungen.
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