Achava – das ist hebräisch und bedeutet „Brüderlichkeit“. Achava steht bei den gleichnamigen Festspielen aber auch für Toleranz, Dialog und Respekt gegenüber anderen Religionen und Kulturen. Und genau das ist das Ziel des zweiwöchigen Festivals. Mit viel Musik, Kunst, Lesungen, Workshops, Führungen, aber auch Kochkursen wollen die Veranstalter mehr Menschlichkeit und Frieden in unsere Gesellschaft bringen, denn „so wie Demokratie immer neu geschätzt und aktiv erhalten werden muss, ist auch ein friedliches Miteinander nicht selbstverständlich“, schreibt der Intendant der ACHAVA Festspiele Thüringen, Martin Kranz, in seinem Grußwort.
Besonders aussagekräftig ist daher der Eröffnungsabend mit Sadaqa – zu deutsch „Freundschaft“ –, einem Bandprojekt internationaler Musiker rund um den palästinensischen Pianisten Aeham Ahmad, das einen Bogen von arabischer Volksmusik über Jazz bis hin zu Chansons spannt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden außerdem Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden, Schüler-Programme und ein jüdischer Gottesdienst mit anschließendem Kiddush, einer Einladung zum gemeinsamen Sabbat-Essen. Während sich immer mehr thüringische Städte den ACHAVA Festspielen anschließen, ist auch Gotha in diesem Jahr zum ersten Mal als neuer Partner dabei und zeigt einen Querschnitt (vergangenen) jüdischen Lebens in der Stadt. In Erfurt kann das Publikum Konzerte in der neu sanierten Peterskirche erleben und in Eisenach wird im Rahmen des Festivals das 500-jährige Jubiläum von Luthers Bibelübersetzung mit Bachs h-Moll Messe gefeiert.