Der Einsicht folgend, dass Qualität meist mehr zählt als Quantität, feiert das Chorfestival vokalSinn an zwei Tagen die menschliche Stimme. Die entfaltet schon beim Eröffnungskonzert mit Chanticleer ihre ganze Pracht. Mit „Music of a Silent World“ möchte der zwölfköpfige Männerchor aus San Francisco „der Natur eine Stimme geben“. Dies war auch das Anliegen, das Komponistin Majel Connery mit ihrem Liederzyklus „The Rivers are our Brothers“ verfolgt. In einer Chorbearbeitung des Werks betont Chanticleer die Schönheit der Sierra Nevada mit ihren Bergen, Wäldern, Felsen, Flüssen und Schneebänken und gemahnt so an einen sorgsamen Umgang mit unserer natürlichen Umwelt. Auch Werke von William Byrd, Heinrich Isaac und Max Reger werden in der Herz-Jesu-Kirche erklingen.
Am Samstag laden dann drei Vokalensembles im Rahmen der „Langen vokalSinnM-Nacht“ in das Kulturzentrum Fat Cat im ehemaligen Gasteig. Der Junge Kammerchor Lucente bringt mit einer choreografierten Aufführung von zeitgenössischen Werken die Facetten der Liebe zum Funkeln. Die Liebe ist auch Dreh- und Angelpunkt beim Auftritt des Romanistik-Chors, der dem innigsten aller Gefühle in Liedern der Frührenaissance bis heute nachspürt. Der Mannheimer Frauenchor Carré Chanté wiederum erkundet mit „t_ans.humanismus“ das Zusammenspiel von Mensch und Maschine bei Gesang und Tanz. Sechs Workshops rufen festivalbegleitend zur aktiven Teilnahme auf.