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dat brasst 2022

Auch die Bremer Stadtmusikanten sind mit von der Partie

Das neue, dreitägige Blechbläserfestival „dat brasst“ lockt mit stilistischer Vielfalt, spannenden Kollaborationen und Familienkonzerten.

vonSören Ingwersen,

Gefragt, wen er denn lieber hätte, seine Frau oder sein Instrument, antwortet der Trompeter: „Mein Instrument, da kann ich das Mundstück abnehmen!“ Auch Musikerwitze sind vor Geschlechterklischees nicht gefeit. Wobei man ja ebenso über die vorlaute Geschwätzigkeit der Trompete Witze reißen könnte – und es gibt sie zuhauf. Derlei Vorurteile und übertreibende Charakterisierungen ringen den Bremer Philharmonikern und dem Blechbläserquintett BRASSerie um Solohornist Matthias Berkel natürlich nur ein müdes Lächeln ab. In diesem Jahr laden die beiden Klangkörper zum ersten Bremer Blechbläserfestival „dat brasst“ in die frisch eröffnete Halle 1 des Tabakquartiers. Hier zeigen in sechs Konzerten an drei Tagen Horn, Trompete, Posaune und Tuba, was sie auf dem Kasten haben. Zur Eröffnung befeuern die Blechbläser der Bremer Philharmoniker in verschiedenen Kammermusikformationen ihre Windkanäle, bevor im zweiten Teil des Programms BRASSerie die größten Hits der letzten fünfzig Jahre aufpoliert. Nach dem offiziellen Konzert heißt es: Chillen, Plaudern und Tanzen zu den fetten Bläsersätzen von DJ Trötenfreak.

„dat brasst“ von Bach bis Bond

Am zweiten Abend – hoppla! – begegnen sich zwei Instrumente, die normalerweise einen großen Bogen umeinander machen. Mit Tuba und Harfe kredenzen Andreas Martin Hofmeir und Andreas Mildner Lieder und Arien unter Auslassung dessen, was ihrer Meinung nach ohnehin nur stört: der Text. Dafür werden die Künstler vorskizzieren, was in den Stücken passiert – mit lustvoller Ausschöpfung des Witzpotenzials.

Auf einer Matinee am Folgetag jagen die Blechbläser der Philharmoniker – diesmal in voller Formation und vom Schlagzeug begleitet – verschiedenste musikalische Perlen von ­Johann Sebastian Bach bis James Bond durch die klingende Röhre, bevor zum Abschlusskonzert das Bläserseptett „da Blechhauf’n“ aus Österreich anreist, um mit Trompeter Christoph Moschberger intime Balladen, treibende Grooves und atemlose Improvisationen in die Freiheit zu entlassen. Zwei Familienkonzerte mit BRASSerie rund um die Bremer Stadtmusikanten, eine Ausstellung der Bremer Blechblasmanufakturen und Angebote der Musikwerkstatt mit Blechblasinstrumenten zum Ausprobieren sind das i-Tüpfelchen eines Festivals, bei dem die Mundstücke garantiert draufbleiben.

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