Was wäre das Musik- und Kulturleben Deutschlands ohne bürgerliches Engagement? Der deutsche Galerist und Kunstsammler Johannes Wasmuth (1936–1997) war einer von ihnen. 1964 rettete er den Bahnhof Rolandseck, Schauplatz kultureller Ereignisse, vor dem Abriss. Königin Victoria von England, Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Otto von Bismarck und Alexander von Humboldt waren hier zu Gast. Johannes Brahms, Franz Liszt und Clara Schumann gaben im prächtigen Festsaal Konzerte. Heinrich Heine, die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie Friedrich Nietzsche ließen sich am Bahnhof Rolandseck von der rheinischen Landschaft inspirieren.
Wasmuth gründete die Gesellschaft „arts and music“ und verwandelte so den Bahnhofsbau in einen Künstlerbahnhof. Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und dem Staat Israel setzte er sich für Annäherung und gegenseitiges Verständnis von Musikern beider Nationen ein. In diesem Geiste steht auch das von der Johannes Wasmuth Gesellschaft ins Leben gerufene „Festival Pro ,Lieblingsstücke‘“.