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intersonanzen – Brandenburgisches Fest der Neuen Musik

Per Fahrrad oder zu Fuß den Parallelkosmos erlauschen

Das Neue-Musik-Fest „intersonanzen“ erschafft klingende „eigenWelten“.

vonSören Ingwersen,

Musik, die mehr sein möchte als nur Musik – so könnte man die Hörangebote beschreiben, die das Publikum bei den diesjährigen „intersonanzen“ erwarten. Bereits im 22. Jahr rollt das Brandenburgische Fest der Neuen Musik zeitgenössischen Kompositionen der Region den roten Teppich aus und stellt sie in den Kontext eines bereits etablierten internationalen Repertoires. Unter dem Titel „­eigenWelten“ fordert man die Besucher fünf Tage lang auf, sich empfindend und reflektierend in die jeweils eigene Welt der (ur-)aufgeführten Werke zu begeben. Dass „Welt“ hier mehr sein soll als eine überstrapazierte Metapher, belegt ein Katalog von elf Fragen, mit dem man den Festivalbesuchern schon im Vorfeld Denkanstöße geben möchte: Welchen Regeln, welcher Philosophie folgt die Welt des Werks? Was können Hörende in dieser Welt aktiv bewirken? Auf welche Weise betreten sie diese Welt und verlassen sie wieder? Welchen Bezug stellt das Werk zur erlebten Realität her und wie verändert es unser Zeitempfinden?

Im Potsdam Museum und Kunsthaus sans titre, den Hauptspielorten des Festivals, kann man sich diesen klingenden Parallelwelten ebenso anvertrauen wie auf einem Soundwalk, einer Fahrradtour oder bei Kunstaktionen in der Innenstadt. Auch zum diskursiven Austausch über das gemeinsam Erlebte laden die ­intersonanzen ein, wobei die Komponisten ebenfalls zu Wort kommen. Wie die jeweils eigene Welt eines Musikstücks sich verändert, wenn es an einem anderen Ort, in einer „anderen Welt“ erklingt – diese experimentelle Spur verfolgt das Festival mit sogenannten „Brückenkonzerten“, bei denen ausgewählte Programme auch in Städten wie Eberswalde, Danzig, Mannheim, Wien und Wuppertal aufgeführt werden. Schlussendlich sind es Symposien, Workshops und ein Konzert von und für Jugendliche, die das Festival noch stärker in die Tiefe und Breite wachsen lassen. Und wer immer schon wissen wollte, wie zeitgenössischen Kompositionen, die das traditionelle, klar definierte Zusammenspiel aus Tonhöhe und Rhythmus oft weit hinter sich lassen, eigentlich notiert werden, dürfte seine Freude an der parallelen Ausstellung im Kunsthaus sans titre haben: Hier wird jeweils eine ausgewählte Seite aller Stücke des intersonanzen-Programms gezeigt.

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