14 527 Besucher im Corona-Jahr 2021 und eine Auslastung von 89 Prozent – die Bilanz des letzten Musikfests Bremen kann sich sehen lassen. Und auch die aktuelle 33. Ausgabe des Festivals vom 20. August bis zum 10. September verspricht, unter guten Sternen zu stehen, zumal auch wieder unter freiem Himmel musiziert wird. So lockt zum Auftakt die „Große Nachtmusik“ mit jeweils zwei Konzerten an neun Spielorten auch in die Innenhöfe des Atlantic Grand Hotels, des Landgerichts und der Nord/LB, wo Singer-Songwriterin Rosie Frater-Taylor, das Hypnotic Brass Ensemble aus Chicago und die Babylon Bigband ihre Wege zwischen Jazz, Pop, Soul und orientalischen Klängen abschreiten. Das finale Open-Air-Konzert kann man hingegen auf dem Marktplatz erleben, wo der unangefochtene Meister der Trommelstöcke Martin Grubinger mit seinem Percussive Planet Ensemble an sprengkräftigen Rhythmen zündelt. Damit ist der zeitliche Rahmen abgesteckt für ein Festival, das mit über 40 Konzerten an über 25 Spielorten in Bremen, Bremerhaven und im Nordwesten zwar auch Genregrenzen überschreitet, vor allem aber seinen Kern, die klassische Musik, im Licht international renommierter Interpreten aufscheinen lässt.
Den Musikfest-Preis erhält in diesem Jahr der französische Countertenor Philippe Jaroussky, der dem Festival seit 2009 die Treue hält und zusammen mit Gitarrist Thibaut Garcia einen Streifzug durch 400 Jahre Musikgeschichte und unterschiedliche Kulturen unternimmt. The Tallis Scholars und Vox Luminis verleihen der Vokalmusik der Renaissance ätherischen Glanz und das Instrumentalensemble Il Giardino Armonico wandelt zusammen mit Geigerin Patricia Kopatchinskaja auf Pfaden, die von Antonio Vivaldi bis in die Gegenwart führen, kollaboriert aber auch mit dem Mandolinisten Avi Avital. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wartet unter Paavo Järvi in der Glocke mit ihrem international gefeierten Beethoven-Zyklus auf und bringt Fazıl Says fünfte Sinfonie als Auftragswerk des Musikfests zur Uraufführung, während Cellist Nicolas Altstaedt und Pianist Alexander Lonquich Beethovens kammermusikalische Seite beleuchten. In drei „Ateliers“ erhält auch der musikalische Nachwuchs die Möglichkeit, eigene Projekte zu erarbeiten.