Münchener Operngänger wissen es. Die Loge links oben im ersten Rang der Bayerischen Staatsoper kann nicht gebucht werden. Sie ist dem Haus Wittelsbach vorbehalten, dessen Mitglieder hier Abend für Abend die Vorstellung gratis erleben dürfen – unter der Vorgabe, dass die Loge stets besetzt ist, was bisher immer der Fall war. Die Liebe zur Musik spielt eine große Rolle in der einst mächtigen deutschen Adels-Dynastie, die drei römisch-deutsche Könige stellte und im größten Innenstadtschloss Deutschlands residierte. Für neun Konzerte öffnet die Münchner Residenz nun ihre Prunkräume, darunter den Kaisersaal, unter dessen allegorischen Darstellungen schon Mozart vor Publikum spielte, und das Antiquarium, einer der größten und prächtigsten Renaissancesäle nördlich der Alpen.
Es gibt etwas zu feiern: 400 Jahre Verleihung der Kurfürstenwürde an die bayerischen Herzöge, 450. Geburtstag von Kurfürst Maximilian I. von Bayern sowie die Fertigstellung des Alten Schlosses Schleißheim ebenfalls vor 400 Jahren. Standesgemäß daher die Eröffnung „Mit Zinken, Pauken und Trompeten“ und Georg Muffats monumentaler Missa in labore requies. Teresa Pieschacón Raphael