Bregenzer Festspiele 2025

Ein düsteres Winterdorf, ein verzweifelter Schuss – und ein teuflischer Handel: Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“, die nach ihrer Berliner Uraufführung 1821 als die „erste deutsche Nationaloper“ in die Musikgeschichte einging, kehrt ab dem 17. Juli 2025 auf die Bregenzer Seebühne zurück. Bereits im vergangenen Jahr hatte die spektakuläre Inszenierung von Regisseur Philipp Stölzl rund 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer begeistert. „Wir wollten die romantische Schauergeschichte, auf der diese Oper basiert, hier am Bodensee durch und durch umarmen“, erklärt Stölzl. Und in der Tat bleiben hier keine schauerromantischen Gruselwünsche offen: Eine feuerspeiende Riesenschlange, Skelettpferde und andere geisterhafte Höllengestalten sorgen für Gänsehautmomente und umrahmen die packende Geschichte um den Amtsschreiber Max, der aus Liebe zur Förstertochter Agathe sein Schicksal in die Hände dunkler Mächte legt. Zentraler Strippenzieher des Ganzen ist natürlich Samiel – der Teufel selbst, der in der von Autor Jan Dvořák mit neuen Texten versehenen Fassung als Conférencier mit scharfer Zunge durch das Geschehen führt. Optischer wie dramatischer Höhepunkt ist die berühmt-berüchtigte Wolfsschluchtszene, in der Titelheld Max gemeinsam mit dem zwielichtigen Kaspar sieben Freikugeln gießt – sechs treffen sicher, die siebte aber lenkt der Teufel selbst. Webers düstere Klänge und die bedrohliche Orchestrierung, gepaart mit eindrucksvollen Lichteffekten, dichten Nebelschwaden, heulenden Wölfen und krachendem Donner verwandeln die Bühne in einen surrealen, alptraumhaften Ort. Ein unheimlich-magisches Opernerlebnis.