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Musik unter freiem Himmel im einzigartigen Weltkulturerbe

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  • Musik unter freiem Himmel im einzigartigen Weltkulturerbe

Festival de Granada 2023

Vom 21. Juni bis 19. Juli präsentiert das Festival de Granada hochkarätig besetzte Darbietungen mit Klassik, Alter Musik, Flamenco und Ballett an atemberaubenden Orten.



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Granada – wer einmal hier war, möchte immer wieder zurückkehren. Mediterranes Flair, der Blick auf Gebirgszüge der Sierra Nevada und das Erbe der Mauren geben der andalusischen Stadt ihr unverwechselbares Gepräge. Zum unvergesslichen Erlebnis macht Granada vor allem die auf einem Hügel thronende Palaststadt Alhambra aus der Spätzeit der maurischen Kultur in Spanien. Der riesige Festungskomplex mit seinen Sälen, Kabinetten und Innenhöfen voller feinster Stuckarbeiten, Intarsien und reichhaltiger Mosaiken, die weltweit ihres Gleichen suchen, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Alhambra ist seit jeher ein Sehnsuchtsort für Reisende aus aller Welt und das begehrteste Touristenziel Spaniens. Der an die Alhambra anschließende Gartenpalast Generalife mit seiner ausgedehnten Parkanlage stellt mit Wasserspielen, Kanälen und überraschend üppigem Grün einen Höhepunkt maurischer Gartenkunst dar. Dieses einzigartige Ambiente bietet die Kulisse für das Festival de Granada, das 2023 im 72. Jahrgang stattfindet.

Exquisite Konzerte an reizvollen Orten

Auch im Palacio de Carlos V erklingt Musik
© Festival de Granada | Fermín Rodríguez

Das Festival geht nicht nur in die Alhambra, sondern auch in historische Herrenhäuser, in das von Karl V. gestiftete Hospital Real, in alte Kirchen und Klöster. Konzerte und Tanzdarbietungen von berühmten internationalen Gästen wechseln sich ab mit Auftritten von Stars der spanischen Szene. Dieses Jahr geben Quatuor Diotima, Mandelring Quartett und Armida Quartett Kammerkonzerte zum diskreten Sprudeln des Springbrunnens im stimmungsvollen Myrtenhof der Alhambra. Orchesterkonzerte finden im runden Innenhof des Renaissancepalastes Karls V. statt, der einst mitten in die Alhambra eingefügt wurde. Das Besondere: „Es bedarf keinerlei Verstärkung durch Lautsprecher bei diesen Konzerten unter freiem Himmel, die Innenhöfe haben eine überraschend gute Akustik“, erklärt Festivalleiter Antonio Moral. 2023 kommen als internationale Gäste auch das Philharmonische Orchester von Luxemburg mit seinem Chef Gustavo Gimeno, die Pianistin Yuja Wang, Riccardo Chailly mit der Filarmonica della Scala sowie das Orchestre des Champs-Élysées unter Leitung von Philippe Herreweghe. Außerdem werden die Pianisten Daniil Trifonov, Víkingur Ólafsson und Igor Levit erwartet.

Im Fokus: „Vokale Kosmen“

„Universos vocales“ („Vokale Kosmen“) lautet das zentrale Motto des Festivals, das wie jedes Jahr mit einem vielfältigen Musikprogramm aus unterschiedlichen Genres und Epochen lockt. Den Auftakt macht an zwei Abenden die Inszenierung der Marionettenoper „El retablo de maese Pedro“ („Meister Pedros Puppenspiel“) von Manuel de Falla, deren Uraufführung vor 100 Jahren, im Juni 1923 in Paris, stattfand. Falla, der fast dreißig Jahre in seiner Wahlheimat Granada lebte, hat nach einer Episode aus dem „Don Quijote“ des Cervantes ein Schlüsselwerk der Moderne geschaffen, mit einer damals avancierten Dramaturgie in verschachtelten Realitätsebenen, einer Reduzierung auf ein prägnantes Kammerensemble und mit neoklassizistischen Bezügen zu historischer Musik Spaniens. Das Figurentheater Etcétera von Enrique Lanz, die spanischen Sänger Alicia Amo und David Alegret und José Antonio López sowie Dirigent Aarón Zapico mit dem Orquesta Ciudad de Granada führen Fallas Kammeroper auf. Einige Tage später gastiert das Teatro Real von Madrid unter der Leitung von Nicola Luisotti mit einer konzertanten Aufführung von Puccinis „Turandot“. Zudem gibt es mehrere Lieder- und Arienabende u. a. mit Carlos Álvarez, Magdalena Kožená und Angela Gheorghiu. Sie werden begleitet von La Cetra Basel und Andrea Marcon, dem Pianisten Jeff Cohen sowie dem Andalusischen Jugendorchester und Víctor Pablo Pérez.

Residenzkünstler beim Festival de Granada 2023: Ton Koopman
Hulst 2012-10-12 Amsterdams Barokorkest olv Ton Koopman (midden) tijdens Festival Zeeuws-Vlaanderen

Residenzkünstler 2023

Beim Schwerpunkt Stimme kommt auch die Alte Musik nicht zu kurz, etwa beim Festivalfokus auf Bach, dessen Werk gleich zwei Residenzkünstler beim Festival de Granada pflegen: Ton Koopman und Amsterdam Baroque Orchestra and Choir gastieren mit Bachs „Johannespassion“ und dem „Musikalischen Opfer“. Giovanni Antonini spielt mit dem Orquesta Barroca de Sevilla die Orchestersuiten von Bach. Bachs Konzerte für mehrere Cembali bringt das Ensemble La Ritirata mit ausgewählten Solisten zu Gehör. Auch Antoninis Ensemble Il Giardino Armonico ist zusammen mit dem Lautenisten Avi Avital mit Alter Musik in Granada vertreten, zudem die Spezialensembles Al Ayre Español und Nereydas. Als Residenzkomponist konnte für 2023 der mittlerweile achtzigjährige Tomás Marco, Grandseigneur der spanischen Nachkriegsavantgarde, gewonnen werden. Seine Werke treffen auf die Sinfonik Gustav Mahlers und auf Werke von György Ligeti. Dabei gibt es auch die Uraufführung von Marcos neuem Werk „Ur-Nachtmusik (Mahleriana 4)“ mit dem Orquesta Nacional de España unter David Afkham.

Hochkarätiger Tanz und mehr

Das Hamburg Ballett zeigt in Granada John Neumeiers Klassiker „Ein Sommernachtstraum“
Das Hamburg Ballett zeigt in Granada John Neumeiers Klassiker „Ein Sommernachtstraum“

Eine wichtige Säule des Festival de Granada ist stets der Tanz, dargeboten auf der idyllischen Freilichtbühne des Generalife-Parks hinter der Alhambra. 2023 gibt es hier Gastspiele des Hamburg Ballett mit John Neumeiers Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ sowie des Béjart Ballet Lausanne mit „Ballet for Life“. Zudem gastieren das Ballet Nacional de España, die Compañía Nacional de Danza sowie die Compañía Antonio Najarro mit aktuellen Produktionen. Natürlich darf in einem Festival in Andalusien auch der Flamenco nicht fehlen, was einen weiteren „vokalen Kosmos“ eröffnet. Beim Festival präsentieren hochrangige Interpreten der Szene unterschiedliche Varianten, von traditioneller Flamencopraxis über folkloristisch geprägte Liedkompositionen bis zu aktuellen Fusionexperimenten.

Ebenfalls empfehlenswert: Das FEX Festival Extensión ist seit Jahren ein beliebter Seitenstrang. Es bespielt nicht nur öffentliche Plätze in Granada, sondern strahlt auch über die Grenzen der Stadt in die Region aus, mit Veranstaltungen bis in Bergdörfer der Sierra Nevada und die Nachbarprovinz Jaén. Es ist außerdem eine alte Tradition, im Rahmen des Festival de Granada die Cursos Manuel de Falla anzubieten, Meisterkurse und Workshops. Hier unterrichten auch die aktuellen Residenzkünstler. Auf diese Weise erfüllt das Festival de Granada einen Monat lang nicht nur den sagenhaften Maurenpalast Alhambra mit Musik und Tanz, sondern die gesamte Region.

Termine

Aktuell sind keine Festivaltermine zu finden.

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