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Lausitz Festival

Die Lausitz im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien wird ein Ort kulturellen Austauschs, zu dem das Lausitz Festival nun zum zweiten Mal einlädt.



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Wer war schon mal in Cunewalde, Spremberg oder Weißwasser? Bald könnten es mehr sein, denn das Lausitz Festival bietet seit 2020 einen Anlass, an den Südost-Zipfel Deutschlands zu reisen – und über die Grenzen zu schauen. Davon profitieren nicht nur die Menschen vor Ort, sondern Kunst- und Musikliebhaber aller Sparten. In der der Lausitz gibt es Naherholungsgebiete zwischen Parks und Schlössern, unentdeckte Stadtschönheiten und konstruktiven Strukturwandel zu entdecken, mitten im Zentrum Europas. Um diese heterogene Region kennenzulernen und mit hochkarätigen Kulturveranstaltungen zu verbinden, lädt das Lausitz Festival vom 25. August bis zum 18. September 2021 zum zweiten Mal ein. In Cottbus, Görlitz, Hoyerswerda und der größten Dorfkirche Europas in Cunewalde mit 1700 Plätzen locken große Namen der klassischen Musik und des Jazz, ebenso wie Ausstellungen, Bühnen-Ereignisse, Film-Events und Gesprächsformate. An fünfzig Orten mit knapp achtzig Veranstaltungen in der Nieder- und Oberlausitz in Sachsen und Brandenburg treffen sich Lausitzer und Gäste, um gemeinsam wieder live Kultur zu feiern. Gidon Kremer, Elīna Garanča, John Zorn oder Martha Argerich garantieren das künstlerisch hohe Niveau der Konzerte und Liederabende. Drei große Bühnenproduktionen zeugen von der Innovationskraft, die aus der Theatersparte des Festivals ausgeht: In „Euro Hamlet“ beleuchtet Filip Markiewicz in seiner Theaterinstallation den historischen Kontext der Region vor dem Hintergrund des berühmten Shakespeare-Stoffs. Inspiriert von der Gemäldeserie Eugene Delacroix’ ist „Euro Hamlet“ als mutierendes Hybridwerk für das Telux-Gelände in Weißwasser entwickelt worden. Sowohl Elfriede Jelineks „Rein Gold – ein Bühnenessay“ im Filmtheater Guben wie auch „Unendlicher Falstaff“ im Hangar 5 in Cottbus streifen die Grenzen zum Musiktheater.

Das Programm wurde wieder im Zusammenwirken mit regionalen Kulturinstitutionen sowie Künstlerinnen und Künstlern erstellt und bringt Kräfte vor Ort mit internationalen Größen zusammen. Schirmherren sind die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer und Dietmar Woidke. Aus der geografischen Mitte Europas heraus soll das Festival in verschiedenen Sparten ein Selbstverständnis fördern, das auf Kunst und Kultur gründet. Das maßgeblich aus Bundesmitteln finanzierte Festival bringt die Nieder- und Oberlausitz in performativen Austausch mit der Welt, um mit einem Erneuerungsprozess ein Europa von Morgen zu formen. Grundfragen der europäischen Kultur sollen künstlerisch reflektiert werden in dieser Region, die wie keine andere für den Übergang steht.

Auf diesen Aspekt der Veränderung ging die Premiere des Festivals im letzten Jahr mit seinem Motto „Metamorphosen“ ein, dieses Jahr steht die Wortschöpfung „Zwischensamkeit“ für die Möglichkeit, innezuhalten und nachzudenken, Kunst zu genießen und sich neu zu finden. „Auch wenn diese Wortneuschöpfung so natürlich klingt wie Aufmerksamkeit, Einsamkeit, Wirksamkeit oder Achtsamkeit, irritiert das Wort, das keine Richtung oder Bewegung vorgibt, sondern vielmehr einen Zustand beschreibt, der den Moment des Erstaunens ob der Realisation bevorstehender Veränderungen einfängt.“, so Festivalleiter und Wortschöpfer Daniel Kühnel. Um diese Veränderungen künstlerisch zu begleiten, wurde das Lausitz Festival initiiert, aber vor allem, um sich an außergewöhnlichen Orten dem Außergewöhnlichen hinzugeben – der Kunst mit allen ihren Facetten.

Ein Interview mit Festivalintendant Daniel Kühnel zum diesjährigen Lausitz Fesitval lesen Sie hier.

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