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Das Motto #insparadies

Musikfest Stuttgart 2022

Das Musikfest Stuttgart steht in diesem Jahr unter dem Motto #insparadies und findet vom 18. Juni bis 3. Juli mit 24 Konzerten und einem breiten Rahmenprogramm statt. Am jeweils letzten Wochenende der Pfingstferien eröffnet das Festival die Konzertsaison in der schwäbischen Landeshauptstadt. Im Zentrum des von der Internationalen Bachakademie Stuttgart federführend veranstalteten Festivals steht die Konzertreihe „Sichten auf Bach“ mit der Gaechinger Cantorey und Hans-Christoph Rademann. Gemeinsam mit international renommierten Künstlern und Ensembles sowie in Kooperation mit Stuttgarter Institutionen entsteht das vielfältige Programm mit einem jährlich wechselnden Thema.



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Für manche ist es Glück, für manche Heimat, auf jeden Fall ist es ein Sehnsuchtsort: das Paradies. „Es ist immer das nicht mehr Vorhandene oder noch nicht Vorhandene unserer Existenz und von daher eine ganz starke Triebkraft“, sagt Oliver Geisler, Dramaturg des Musikfests Stuttgart im Interview. „Paradies kann auch bedeuten, das Gute in der Welt zu mehren. Wenn wir das als Ziel ausrufen, dann hätten wir mit unserer Musik ganz schön viel zu sagen. Für mich ist es also nicht zwingendermaßen ein Jenseitsort.“

Erinnerung, Sehnsucht, Verheißung: Das sind die Stichworte, anhand derer sich das Musikfest in diesem Jahr auf einen weitverzweigten Weg „ins Paradies“ macht. Das Festival möchte seinem Publikum Denkanstöße geben, denn Musik bedarf der Vermittlung und gibt Impulse für weiterführende Gedanken, Themen und Diskussionen. Wie zum Beispiel das Musikfest-Café mit einem Vortrag von Hans von Trotha, dem kulturwissenschaftlichen Experten zum Thema Gartenkunst schlechthin. Gärten waren immer auch ein Versuch, Paradiese auf Erden zu schaffen. Oder der Diskurs über die Geschichte deutscher Auswanderer mit Simone Blaschka, Direktorin des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven, und der Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt Stuttgart, Ayse Özbabacan. Über 7,2 Millionen Menschen traten im 19. Jahrhundert eine Reise von Bremerhaven ans andere Ende der Welt an, in der Hoffnung das Paradies zu finden. Thematische Kunstführungen durch die Sammlungen der Staatsgalerie Stuttgart runden das Angebot ab.

Schon im Eröffnungskonzert erklingen mit den beiden Kompositionen von Joseph Haydn und Sofia Gubaidulina die berühmten sieben letzten Worte Jesu. Darunter ist auch die Überlieferung des Evangelisten Lukas: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das Motto #insparadies ist der rote Faden des Programms, ehe man am Ende des Festivals mit Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“ an der Pforte dieses Sehnsuchtsortes steht.

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