Riga und Jurmala: Zwei ohnehin schon attraktive Orte laden Klassikliebhaber im Juli und August zu Kultur, Erholung und Architektur-Rundgängen nach Lettland ein. Jurmala, die meditative Sommerfrische mit einem nie enden wollenden Strand, bietet mit der Konzerthalle Dzintari die Location für Kammermusik und große Sinfonik. Ihr kleiner Saal umfasst 500 Zuhörer, eine überdachte Freilichtbühne mit 2.000 Plätzen wird über das Jahr für diverse Konzerte auch abseits der Klassik genutzt, im Sommer aber nur für Orchestermusik. Riga, die Hauptstadt, liegt nur zehn Kilometer entfernt und ist mit Auto, Taxi oder Bahn gut zu erreichen. Genau wie Riga selbst, denn die Stadt hat einen Flughafen, der auch von vielen günstigen Fluggesellschaften angeflogen wird. Die Stadt eignet sich also auch für einen spontanen Kurztrip. Als Party-Meile mit einer pittoresken Innenstadt aus Jugendstilbauten, dem Staatstheater und dem Konzertsaal „Große Gilde“ hat sich Riga bereits als Ausflugsziel im Baltikum etabliert, Jurmala gilt noch als Geheimtipp.
Namhafte Klangkörper und Solisten
Seit 2019 findet in diesen beiden Städten jeden Sommer das Riga Jurmala Music Festival statt. An den vier Wochenenden vom 16. Juli bis zum 29. August 2021 sind wieder namhafte Klangkörper und Solisten zu hören. Große, internationale Orchester stehen im Mittelpunkt und bestreiten an jedem der vier Wochenenden zwei der fünf Konzerte. Für das kommende Jahr haben sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, das St. Petersburger Sinfonieorchester und das Chicago Symphony Orchestra. Als Solisten werden ebenfalls international gefragte Künstlerinnen und Künstler auftreten, diesmal erinnert das Festival mit vielen großen Stimmen wie René Fleming oder Bryn Terfel daran, dass die Letten eine Sängernation sind. Traditionell gibt es auch viel Tastenkunst zu hören. Junge Solisten wie Alexandre Kantorow oder Daumants Liepiņš gilt es in den Klavierkonzerten zu entdecken. Dass die Ticketpreise für die erste Liga der Klassikstars vergleichsweise moderat sind, begründet sich damit, dass zwar viele internationale Touristen erwartet werden, aber auch die heimische Zuhörerschaft willkommen ist. Zusätzlich entwickelt sich das Festival mit einer eigenen Akademie, die auch digital etabliert ist, zu einem Zentrum für musikalischen Austausch auf hohem Niveau.