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„Das Festival hat sich stark entwickelt“

Savonlinna Opera Festival 2024

Ganz großes Musiktheater in herrlicher Kulisse: Als eines der bedeutendsten Kulturereignisse in Finnland bringt das Savonlinna Opera Festival jeden Sommer Musikliebhaber aus der ganzen Welt in die bezaubernde Seestadt Savonlinna. Auch in diesem Jahr werden vom 5. Juli bis 4. August über 70.000 Gäste erwartet.



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Ville Matvejeff, seit 2019 leiten Sie das Savonlinna Opera Festival. Wie hat sich das Festival in den vergangenen Jahren entwickelt, was waren Ihre persönlichen Highlights?

Ville Matvejeff: Das Festival hat sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt. Wir haben hart daran gearbeitet, die künstlerische Qualität und das Erlebnis für unsere Gäste zu verbessern, und das ist besonders wichtig, um immer mehr Besucher in die Burg Olavinlinna zu locken. Die Opernfestspiele von Savonlinna sollen zu den renommiertesten Opernfestspielen der Welt gehören, und unser Ziel ist es, den Anteil des internationalen Publikums – derzeit etwa zehn Prozent – weiter zu erhöhen. Der Kartenverkauf spielt eine Schlüsselrolle in der Wirtschaftlichkeit des Festivals. Daher ist es für uns wichtig, dass unsere Kunden beim Besuch des Festivals ein einzigartiges Erlebnis haben. Die persönlichen Höhepunkte sind natürlich immer die unvergesslichen Aufführungen, für die wir die gesamte Vorbereitung übernehmen. Besonders in Erinnerung bleiben die weltberühmten Lisette Oropesa und Amitai Pati als Romeo und Julia im Sommer 2023, die Premiere der Neuproduktion von „Aida“ im Jahr 2022 und – ich wage es zu sagen – die bestmögliche Besetzung in den Hauptrollen von „Tosca“ in diesem Sommer mit Miina-Liisa Värelä, Ludovic Tézier und Matthew Polenzani. Aber ich habe mich auch sehr gefreut zu sehen, wie junge finnische Opernkünstler vom Podium des Timo-Mustakallio-Gesangswettbewerbs der Opernfestspiele zu internationalen Karrieren aufgestiegen sind, und die die Opernfestspiele nach wie vor unterstützen wollen. Zu diesen Künstlern gehören die Sopranistinnen Sonja Herranen und Iris Candelaria sowie der Tenor Johan Krogius, die alle in kurzer Zeit große Fortschritte auf internationalen Opernbühnen wie der Berliner Staatsoper gemacht haben.

Die Burg Olavinlinna gibt eine prächtige Kulisse ab. Auf welche Weise spielt sie bei der Inszenierung von „Nabucco“ und den anderen Opern mit?

Matvejeff: Die Burg Olavinlinna ist an sich schon eine perfekte Kulisse für jedwede Art von Oper. Künstlerische Teams, die neue Produktionen planen, lassen sich immer auch von der Kulisse der Burg inspirieren. Gleichzeitig stehen wir mit ihnen in einem aktiven Dialog über die Möglichkeiten, die die Burgbühne bietet, aber auch über die technischen Zwänge. Es ist ein sehr außergewöhnlicher Theaterraum, der nicht die gleichen Möglichkeiten bietet wie ein modernes Opernhaus. Die Burg begünstigt oft Inszenierungen, die im Verhältnis zu den Konturen der Burg, der Steinmauer und dem großen, weiten Maßstab massiv sind. Das Bühnenbild von „Nabucco“ wird von den babylonischen Pyramiden inspiriert sein und Elemente der Natur einbeziehen. Die Kulissen werden aus einer Vielzahl ökologischer, wiederverwerteter Materialien hergestellt.

„Nabucco“ ist eine Neuproduktion. Welche Aspekte heben Sie bei dieser beliebten Oper besonders hervor?

Matvejeff: In „Nabucco“ steht neben den dramatischen Solostimmen auch unser großartiger Opernchor verstärkt im Rampenlicht. Der Chor der Opernfestspiele Savonlinna ist eines der leistungsstärksten und hochwertigsten Chorensembles der Welt, und ich glaube, dass diese Produktion vielen wegen ihrer beeindruckenden Chorszenen in Erinnerung bleiben wird. In der Interpretation selbst ist der Konflikt zwischen den Babyloniern und den Hebräern, der den Ausgangspunkt des Werks bildet, präsent, aber gleichzeitig erhält die Erzählung eine zusätzliche, vielschichtige Dimension, da das Thema des Krieges um den Kampf zwischen Mensch und Natur, um Lebensraum und die unzerstörte Natur ergänzt wird. Am Ende siegt die Natur – oder doch nicht?

Sie sind Dirigent, Komponist und Pianist. Wie hilfreich ist Ihr musikalisches Netzwerk für die Arbeit als Künstlerischer Leiter des Festivals?

Matvejeff: Für einen Künstlerischen Leiter ist es unerlässlich, den Produktionsprozess von den kleinsten Details bis hin zu den großen Linien zu verstehen, und hier ist eine breite Erfahrung als Dirigent, Komponist, Pianist oder Korrepetitor von unschätzbarem Wert. Im Laufe meiner Karriere habe ich viele internationale Spitzenkünstler kennengelernt, und natürlich spielt ein breites Netz von Kontakten eine sehr wichtige Rolle bei der Planung des Festivals. Eine Aufführung auf höchstem Niveau entsteht durch hochkarätige Künstler und ein gemeinsames Verständnis der Chemie zwischen ihnen. Wenn ich das Programm entwerfe, denke ich sorgfältig darüber nach, wie die verschiedenen Stimmen als Ensemble zusammenwirken, aber auch, wie die verschiedenen Künstler in derselben Produktion zusammenpassen.

2017 leiteten Sie konzertante Aufführungen des „Parsifal“ beim Turku Music Festival. Karita Mattila war in der Rolle der Kundry zu erleben. Was macht diese Sängerin so außergewöhnlich?

Matvejeff: Seit 2012 arbeite ich mit Karita Mattila als Pianist und Dirigent zusammen. Mattila ist eine künstlerisch sehr kompromisslose, intensive und originelle Interpretin, deren Präsenz immer eine außergewöhnliche Elektrizität ausstrahlt. Wenn ich mit ihr auftrete, spüre ich immer ein großes Gefühl von ursprünglicher Energie.

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