Richard Wagners Mammut-Vierteiler „Der Ring des Nibelungen“ ist überall, wo es ein großes Orchester gibt, für Familien- und Jugendkonzerte überaus beliebt. Die Tiroler Festspiele nutzen am 16. Juli die Gunst der Stunde zwischen den beiden kompletten „Ring“-Zyklen im Erler Sommer. Der bekannte Autor und Moderator Maximilian Maier hat für sich die Rolle des zerstreuten Operndirektor „Balduin Baierute“ (Namensähnlichkeit zum Wagner-Festspielort Bayreuth ist Zufall) erfunden. Katharina Glas, die vielen Erler Festspielvorstellungen choreographischen Schliff verleiht, begleitet Maximilian Maier durch Wagners Vision der altnordischen Götter- und Heldensagen mit Zwergen, Riesen, Wasserfrauen und sich in Schuld verstrickenden Todfeinden.
Dass nach der Idee Wagners Theater immer mit ethischer Bildung zu tun hat, erlebt man im Erler Passionsspielhaus besonders deutlich. Wie die von Wagner gegründeten Bayreuther Festspiele sind die Erler Passionsspiele ein wiederkehrender Zyklus von charismatischer Ausstrahlungskraft. In der besonderen Aura des Passionstheaters kommen Wagners musikalische Erzählungen über den Drachen Fafner, das Schwert Nothung, den Fluch und sogar die Zellteilung zu magischer Entfaltung.
Höhepunkt des Konzerts wird ein Auftritt der Sopranistin Christiane Libor als Brünnhilde. Eine echte Primadonna in einer Partie, welche nach Wagners Vorstellung eine kaputte Welt durch Liebe erlöst. Ein Familienkonzert für alle Generationen über das faszinierendste Werk der Operngeschichte.