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Blickwinkel: Dimitra Will

„Die Vielfalt der Ideen und Akteure hat uns überwältigt!“

Mit dem Projekt „100 für 100 – 100 Ideen für 100 Jahre Mozartfest“ haben die Veranstalter und Teilnehmer des Würzburger Mozartfests den OPUS-Sonderpreis für Publikums- und Partizipationsprojekte gewonnen

vonIrem Çatı,

Frau Will, Sie sind Projektmanagerin beim Mozartfest Würzburg. Wie haben Sie vom Gewinn erfahren?

Dimitra Will: Von der Nominierung sowie davon, dass wir den Preis tatsächlich gewonnen haben, habe ich Ende August von meinen Kollegen aus dem Büro erfahren. Die Freude war bei uns allen natürlich sehr groß. Wir haben uns gar nicht ausmalen können zu gewinnen, denn in dieser Kategorie sind so viele tolle Projekte eingereicht worden.

Worum ging es genau bei „100 für 100“?

Will: Die Frage lautete: Was verbindet ihr mit Mozart? Und so offen wie diese Frage ist, so bunt sollten auch die Projekte sein. Wir wollten wirklich wissen, was die Würzburger persönlich und aus ihrem eigenen Erfahrungshorizont heraus mit Mozart verbinden. Die Ergebnisse waren wirklich überraschend – von der Mozart-Marmelade bis hin zur Mozart-Rose! Die Vielfalt der Ideen und Akteure hat uns überwältigt!

Woher kam denn die Idee zu dem Projekt?

Will: Ich selbst bin seit 2017 beim Mozartfest Würzburg dabei und da gab es die Idee schon. Sie kommt von unserer Intendantin Evelyn Meining. Ihr ging es darum, wie man in der Region alle einladen kann, um bei unserer Hundertjahrfeier mitzumachen – und nicht nur unser Publikum. Als ich dann Monate später einen Hinweis in den sozialen Netzwerken zu dem Sonderpreis des OPUS Klassik gesehen habe, lief unser Projekt schon, und ich habe angeregt, dass wir uns dort bewerben. Das wäre eine besondere Wertschätzung der Leistung, die die zahlreichen Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer erbracht haben.

Ich kann mir vorstellen, dass die Bürger, die mitgemacht haben, genauso bunt waren wie die Projekte selbst.

Will: Ja, das waren ganz unterschiedliche Menschen. Viele kannten das Mozartfest schon, die Herausforderung lag aber darin, dass wir auch andere Kreise erreichen wollten, mit denen wir sonst eher weniger zu tun haben. Am Ende sind dann Menschen wie die Senioren-Seidenmal-Gruppe auf uns zugekommen, die in der Zeitung über das Projekt gelesen haben. Das war wirklich sehr schön für uns, vor allem weil wir nicht so auf das Publikum zugehen konnten, wie wir es idealerweise getan hätten. Eigentlich waren Sprechstunden-Cafés in der Innenstadt geplant, wegen der Corona-Pandemie mussten wir aber vieles digital verwirklichen.

„Mozarttag“ beim Mozartfest Würzburg
Mozartfest-Mozarttag-29-05-2021-Dita-Vollmond

Wie viele Einsendungen haben Sie bekommen?

Will: Der Wettbewerb ist zwar abgeschlossen, aber das Projekt selbst läuft noch. Aktuell sind 103 Ideen hochgeladen.

Gibt es eine Idee, die Ihnen persönlich am besten gefallen hat?

Will: Das ist eine fiese Frage (lacht). Ich fand sie alle toll! Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir aber eine Mangaversion der „Zauberflöte“, die eine Würzburger Schule gemacht hat, und die Mozart-Schrifttypen, die ein hiesiger Design-Studiengang entwickelt hat. Auch schön ist das Projekt, bei dem ein nicht sehr ansehnlicher städtischer Fußgänger-Tunnel in Würzburg so bemalt wurde, dass Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“ in bunte Farbfelder übersetzt ist.

Wie feiern Sie den Gewinn mit Ihren Teilnehmern?

Will: Es wurden ja 103 Projekte eingereicht, an denen noch viel mehr Menschen beteiligt waren. Unser Team wird gemeinsam mit Evelyn Meining und unserer Geschäftsführerin Katharina Strein nach Berlin reisen, um den Preis entgegenzunehmen. Anschließend laden wir alle Teilnehmer hier in Würzburg zu einem gemeinsamen Nachmittag mit Fotoshooting ein, bei dem sie sich mit dem Preis ablichten lassen können.

Und was ist denn Ihr persönlicher Zugang zu Mozart?

Will: Ich bin ja Musikwissenschaftlerin und Dirigentin, deswegen ist mein Ansatz und Bezug zu Mozart primär ein musikalischer. Für mich ist Mozart einfach einer der genialsten Komponisten aller Zeiten, und wenn ich schlechte Laune habe, spiele ich das zweite Finale aus dem „Figaro“ am Klavier oder höre es, wenn ich gerade keins zur Hand habe. Das ist einfach so genial und hebt sofort die Laune.

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