Für das InstaView hat sich Bariton Äneas Humm natürlich vorbereitet, doch mit der Auswahl der Bilder hat er dann doch nicht gerechnet. Und muss schmunzelnd feststellen, dass da ein guter Rundumblick über sein Privat- und Arbeitsleben dabei ist, was nicht selten ineinandergreift.
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Das war an der Berlin Pride im Sommer 2023. Ich finde diese Pride-Veranstaltungen immer etwas Schönes, nicht nur aufgrund der „aktivistischen“ Botschaft, die dahintersteckt, sondern als ein Event, bei dem man gut gelaunt zusammenkommt; es herrscht eine freundliche Atmosphäre, und in der Regel finden diese Tage im Sommer statt, weshalb auch immer gutes Wetter herrscht. Da ich in Berlin wohne, schaue ich natürlich, dass ich für den CSD zu Hause bin. Ich gehe dann immer mit vielen Freunden hin. Es ist ein wunderbares Gefühl mit all den Leuten zum Brandenburger Tor zu laufen, und es macht mich wirklich stolz.
Stand-Up-Paddling! Das finde ich ganz toll, so eine schöne Sportart. Das funktioniert in Berlin wirklich super, denn die Stadt hat ja ganz viele Seen. Und ich liebe diese Kombination aus Schwimmen, Paddeln und Landschaft erkunden und Genießen. Zumal man Stand-Up-Paddling gut zusammen machen kann. Ich bin ja generell sehr gerne auf oder im Wasser, in diesem Fall auf dem Schlachtensee. Aufgrund meiner vielen Reisen muss meine Freizeit möglichst unkompliziert sein, und da Berlin sehr groß ist, steuere ich nur Ziele an, die mit der S-Bahn zu erreichen sind.
Hier bin ich mit Jens Spahn zu sehen bei einer Veranstaltung von „Network“. Das ist eine Schweizer Vereinigung von homosexuellen Männern beziehungsweise Menschen, die sich als Mann identifizieren, die in der Kultur, Wirtschaft oder Politik beschäftigt sind und dort etwas bewirken. Ich bin zwar kein Mitglied, aber werde dort öfter als Gast eingeladen. Da gibt es immer spannende Vorträge, Podiumsdiskussionen und Konzerte. Gerade in meinem sehr konservativen Heimatland Schweiz ist dieser Verein unglaublich wichtig. Und auch wenn ich nicht unbedingt auf einer politischen Wellenlänge mit Jens Spahn bin: Er hatte bei dem Treffen unglaublich interessante Dinge über seine Zeit als Gesundheitsminister zu berichten.
Ich liebe Hunde, auch wenn ich selbst keinen habe. Carlo war der Hund unserer Nachbarn in Düsseldorf. Die hatten ihn da ganz frisch und man sollte sich auf den Boden legen, um dem Hund verständlich zu machen, dass man keine Gefahr ist. Auch die Familie meines Mannes hat einen Hund, und ich freue mich immer besonders, wenn ich die besuche, dass ich mit dem Hund unterwegs sein kann. Ich glaube, zurzeit sollte ich lieber keinen Hund haben, denn ständig zu reisen und so viel alleine zu sein, während das Herrchen arbeiten muss, ist für das Tier sicher nicht gut.
Joan Miró ist einer meiner absoluten Lieblingskünstler! Das ist im Miró-Museum in Barcelona, wo ich wegen eines Konzertes anwesend war. Ich versuche den Vormittag immer noch zu nutzen, um alleine neue Orte kennenzulernen. Tatsächlich liebe ich den Künstler schon seit meiner Kindheit, denn in der Schweiz gibt es ein Kinderbuch mit dem Titel „Kunst aufräumen“. In dem Buch werden moderne Werke auseinandergenommen, dann die Bildelemente aufeinandergestapelt und sortiert und so ein spielerischer Zugang zu den Werken geschaffen. Ich hoffe, dass ich eines Tages so viel Geld habe, dass ich mir einen Miró zuhause aufhängen kann.
Das war eine wunderbare Produktion am Theater St. Gallen. „Der anonyme Liebhaber“ von Joseph Bologne. Ich spiele die Rolle Ophémon, halb Mann, halb Frau. Das Stück wurde sehr klassisch inszeniert und das Kleid war in einer wirklich unglaublich guten Qualität. Unter der Perücke haben mich nicht mal mehr die Leute vom Theater wiedererkannt. Ich liebe diese Rollen, in denen man Charaktere verkörpert, die einem im echten Leben ganz und gar nicht entsprechen. Aber die Kombination aus Corsage, Schuhe mit hohen Absätzen und sehr breitem Reifrock macht das Bewegen, auch auf der Bühne, superschwer.
Das Café Odeon ist eines der ältesten Kaffeehäuser von Zürich und inoffiziell „ein beliebter Treffpunkt bei schwulen Männern seit vielen Jahrzehnten“. Das Odeon hat ein wunderschönes Interieur und es ist auch eines der wenigen Cafés, in denen die typische Kaffeehauskultur mit Zeitunglesen hochgehalten wird. Man kann dort auch immer sehr interessante Leute kennenlernen. Ich war für ein Fotoshooting mit Maurice Haas verabredet; der ist in der Schweiz sehr bekannt, denn er porträtiert alle, von Bundespolitikern bis zu Sportlern wie Roger Federer.
Das ist meine Lieblingsrolle: Papageno. Hier am Theater St. Gallen in einer Inszenierung von Guta Rau. Ich hatte ein schönes buntes Kostüm, eine echte Panflöte. Das Konzept der Inszenierung war sehr modern. Alle Sexismus- und Rassismus-Elemente wurden nicht weggeschwiegen, sondern souverän behandelt, also nicht vorwurfsvoll mit erhobenem Zeigefinger draufgedeutet. Ich glaube, ich habe allein dort Papageno 25-mal gesungen und es ist immer wieder ein Gewinn.
Ach ja, meine Hochzeit. Das war am 16. Oktober 2020, also mitten in der Corona-Zeit. Man sieht auch auf dem Foto unsere Masken, die wir nur abnehmen durften als wir uns hingesetzt hatten. Wir hatten uns selbstverständlich lange darauf vorbereitet und dann ziehen die Monate ins Land und man merkt dann irgendwann: Oh Gott, heute heiraten wir! Das ist total surreal. Es waren zwar nur die engsten Familienmitglieder dabei, aber das war ja so schön, dass wir uns gegen eine große Hochzeitsfeier zu einem späteren Zeitpunkt entschieden haben, um den Moment nicht kaputtzumachen. Das mit den Krawatten war Absicht. Die sollten ähnlich sein, aber nicht gleich.
Das ist mit meiner Großmutter zuhause in Wädenswil. Sie wird dieses Jahr 95, vertritt in Debatten und Gesprächen immer noch sehr stark ihre Meinung stark. Es ist unglaublich erfrischend, sich mit ihr zu unterhalten. Wir haben eine sehr innige Beziehung. Sie schreibt mir auch oft per WhatsApp, was sie gerade liest, was sie im Radio hört und solche Dinge. Das ist auch immer schwer für mich, so weit weg von meiner Familie zu leben. Deshalb freue ich mich vor allem im Sommer darauf, zu Besuch zu kommen.