Jacopo Taddei, Aram Poghosyan, Blaž Kemperle und Alan Lužar – die vier Herren des SIGNUM saxophone quartet teilen sich nicht nur die Leidenschaft für das güldene Holzblasinstrument, sondern auch einen gemeinsamen Instagram-Kanal. Tenorsaxofonist Alan Lužar, selbst seit 2010 dabei, spricht als Quartett-Repräsentant im InstaView über prägende Momente und musikalische Reisen.
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Das war ein Videodreh am Flughafen Köln/Bonn. Sommer 2017, wenn ich mich nicht täusche. Wir haben damals ein Projekt mit dem Beethovenfest Bonn gemacht. Es ging um die „Ferne Geliebte“, so hieß unser Programm. Ein Flughafen ist ein Ort, mit dem jeder etwas anderes verbindet und der bei jedem ganz besondere Erinnerungen hervorrufen kann. Geliebte Menschen gehen hier auseinander oder treffen sich nach langer Zeit wieder. Wir fanden, dass das sehr gut zum Thema passt. Die Leute haben natürlich gestaunt, als wir plötzlich mitten in der Halle zu spielen begonnen haben. Aber ich glaube, die meisten haben es positiv aufgenommen.
Singapur! Das erkenne ich sofort, weil wir alle so furchtbar müde aussehen. Da hilft auch die Sonnenbrille nichts mehr. Es war wirklich ein ewig langer Flug, hier sind wir gerade gelandet und wollten uns auf den Weg in die Unterkunft machen. Die Stimmung ist schon super. Kein Wunder, grad waren wir noch im grauen deutschen Januarwetter und jetzt: Sonne und Palmen. Eine Woche waren wir in Singapur, danach ging es weiter nach Thailand und Vietnam. Natürlich haben wir auch ein paar Konzerte gespielt, aber ausnahmsweise hatten wir keinen allzu straffen Terminkalender. Wir konnten uns tatsächlich viel entspannen, das gute Essen genießen und einfach Spaß haben.
Ah, cool. Das war bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2022. Daniel Hope ist ein großartiger Musiker. Wir spielen immer wieder gerne mit ihm, es hat immer eine gewisse Spontaneität. Wir freuen uns auch schon in diesem Sommer wieder darauf. Generell spielen wir sehr gerne mit anderen Solisten zusammen, egal ob Geige, Cello oder Schlagwerk. Das ist einerseits sehr inspirativ für uns, aber es zeigt auch, wie wandelbar der Saxofonklang ist, dass er sich mit so vielen anderen Instrumenten hervorragend kombinieren lässt. Zudem erweitert es das Repertoire für uns enorm und – vielleicht das Wichtigste: Es macht irrsinnig viel Freude, gemeinsam mit solchen tollen Künstlern auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen.
Auch sehr schön. Der Herr hinten rechts ist Klarinettist Matthias Schorn. Das war auch bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Abends gab es ein Konzert, und am Nachmittag haben wir eine Runde Fußball gespielt. Wir alle im Quartett sind sportlich aktiv und lieben Fußball. Da sind wir richtige Klischee-Jungs. Früher haben wir sogar immer einen Ball mit auf Tour genommen, damit wir zwischendurch spielen können. Aber jetzt nimmt das zu viel Platz weg im Gepäck. Wir freuen uns schon auf die EM. Jacopo ist Italiener, Aram ist Armenier – wobei Armenien ja leider nicht dabei ist –, Blaž und ich kommen aus Slowenien. Das wird sicher spannend. Aber natürlich drücken wir auch Deutschland die Daumen.
Ein herzliches Lachen. Das Bild ist in Leipzig entstanden, im Rahmen von „Rhapsody in School“, wo wir schon seit mehreren Jahren mitmachen. Bei diesem Projekt gehen wir regelmäßig in Schulen und versuchen, über den direkten Austausch junge Menschen für klassische Musik zu begeistern. Es macht uns unheimlich viel Spaß. Die Kinder sind immer sehr aufgeschlossen, kreativ und geben so viel Energie. Es erinnert einen auch immer an die eigenen musikalischen Anfänge und daran, warum man überhaupt Musik macht. Man reflektiert nochmal alles aus einem ganz neuen, unbefangenen Blickwinkel.
Wow, das war unglaublich! Unsere Reise nach Angola. Wir waren zehn Tage da und haben mit dem jungen Nachwuchs gearbeitet. Es war eine wahnsinnig intensive Erfahrung. Man bemerkt sofort, wie viel Musik dort in den Leuten steckt und mit wie viel Dankbarkeit und Emotionen sie dabei sind. Wir haben alle zusammen Musik gemacht, europäische Musik, aber auch afrikanische. Wir haben auf einem Sklavenmarkt gespielt, wo noch siebzig Jahre zuvor Menschen verkauft wurden. Wir haben eine krasse Klassengesellschaft, soziale Ungerechtigkeiten, aber auch viel Herzlichkeit erlebt. Es hat uns wirklich sehr mitgenommen und geprägt, wir würden gerne noch einmal dorthin fahren. Als wir zurück nach Deutschland gekommen sind, war das ein regelrechter Kulturschock.
Das war ein Videodreh für unsere Single mit Cellist Eckart Runge. „Prayer“ von Ernest Bloch haben wir da aufgenommen. Wir fanden, dass diese Location – es war mitten in einem Wald in Nordrhein-Westfalen – die Atmosphäre des Stücks gut widerspiegeln könnte. Es war schon besonders, in dieser absoluten Stille der Natur zu spielen. Natürlich klingt das ganz anders in einem Konzerthaus, aber es war schon toll. Ärgerlicherweise fing es im Laufe des Drehtags an zu regnen und wir mussten ganz schnell irgendetwas Improvisiertes bauen, um das Cello von Eckart Runge vor der Nässe zu schützen. Zum Glück ist das Instrument aber heile geblieben.
Das ist auf Elba, der Heimat von Jacopo, unserem Altsaxofonisten. Diese Insel ist einfach wunderschön, ein echtes Juwel. Tolle Natur, großartiges Essen. Wir freuen uns schon, wieder hinzufahren. Passend zum südlichen Flair und dem tollen Setting mit der herrlichen Aussicht spielen wir hier gerade „Caribe“ von Michel Camilo. Es war großartig, die Leute haben es sehr gefeiert. Diese bunte, kontrastreiche Bandbreite im Repertoire, dass wir ein Konzert mit einem Stück von Bach beginnen und mit einem AC/DC-Song aufhören können, gehört auf jeden Fall zu unseren Markenzeichen. Wir können gar nicht sagen, was uns mehr Spaß bereitet. Die Mischung macht’s. Aber das passt auch zu uns als Menschen: Wir alle vier können wilde Rocker sein, haben aber auch ganz sensible Seiten in uns.