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Lieblingsstück Albrecht Mayer

Hector Berlioz: Symphonie fantastique

Oboist Albrecht Mayer stellt Verschwörungstheorien zu seinem Lieblingsstück, der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz, auf.

vonJohann Buddecke,

Ich kenne das Stück jetzt seit ungefähr dreißig Jahren. Damals habe ich es zum ersten Mal mit den Bamberger Symphonikern gespielt. Seitdem finde ich es absolut herausragend. Dazu muss man aber wissen, dass mich mit diesem Stück sehr viel Kritik und Nachdenklichkeit verbindet. Ich glaube nämlich, dass es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten geben kann, was die Entstehung des Werks anbelangt.

Ich bin der Meinung, nachdem ich viele andere sinfonische Stücke von Berlioz spielen durfte, dass die „Symphonie fantastique“ entweder nicht von ihm geschrieben worden ist, sondern von einem wirklich genialen Komponisten, der einen fantastischen Einfall hatte – im Prinzip ein One-Hit-Wonder. Oder, dass er sie wirklich selbst komponiert hat, dann jedoch die anderen Stücke, die unter seinem Namen bekannt sind, nicht. Ich kann einfach die fehlende Genialität und das fehlende Verständnis von Instrumentation der anderen Werke mit der in jeder Hinsicht fantastischen Symphonie fantastique nicht zusammenbringen.

Auf der Suche nach dem richtigen Absinth

Und um meine Verschwörungstheorie auf die Spitze zu treiben: Falls er das Stück wirklich selbst geschrieben haben sollte und er ebenfalls der Verfasser der anderen Werke ist, dann hat er das im Drogenrausch getan, in einem ähnlichen Zustand also wie van Gogh, als er sich sein Ohr abgeschnitten hat. Es wird ja auch vermutet, dass Absinth im Spiel war. Daher bin ich, seitdem ich dieses Stück kenne, auf der Suche nach dem richtigen Absinth. Es wäre eine wirklich tolle Option, das Stück selbst im Absinth­rausch zu spielen.

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