-
Big Inquisitor is watching you!
(Heidenheim, 21. Juli 2023) Festivalintendant Marcus Bosch dirigiert in Verdis Schilleroper eine sängerische Traumbesetzung. Regisseur Georg Schmiedleitner versetzt der katholischen Kirche Seitenhiebe, die sitzen.
-
In der Seelenlandschaft
(Bregenz, 20.7.2023) Die Bregenzer Festspiele zeigen in diesem Sommer letztmalig Puccinis japanische Tragödie in der poetischen Inszenierung von Andreas Homoki. Die Premiere der Wiederaufnahme bescherte knapp 7000 melomanen Menschen einen magischen Abend.
-
Groteskes Gemetzel
(Bregenz, 19.7.2023) Die Bregenzer Festspiele gehen mit starken Statements der Politik und einem Frühwerk Giuseppe Verdis an den Start, das in der Inszenierung von Lotte de Beer für Kontroversen sorgt.
-
Fremde Federn können tödlich sein
(München, 15.7.2023) Die Händel-Hochburg im Süden der Opernrepublik beweist auch nach der Ära von Sir Peter Jonas ihre große Klasse: Die Inszenierung von Claus Guth wird zu den Opernfestspielen so sehr umjubelt wie die famose Sängerriege und Maestro Gianluca Capuano.
-
Deutsch-französische Freundschaftsoper
(Erfurt, 7.7.2023) Dieser „Faust“ ist nicht von Goethe, aber in Erfurt dennoch am rechten Platz im Sinne der Regionalgeschichte. Regisseur Ben Baur ist die perfekte Person für das theatrale Total-Unterfangen im Dienste von Berlioz. Eine sagenhaft glückvolle Eröffnung der Domstufen-Festspiele.
-
Sommernachtsträume
Die Opern-Tipps im Juli und August folgen den wichtigen Festivals von Heidenheim über Bayreuth und München nach Salzburg und Bregenz.
-
Wahre Größe
Das Opernfestival der Arena di Verona feiert seine hundertste Saison. Die Traditionspflege bringt für Intendantin Cecilia Gasdia auch die Verpflichtung zur Erneuerung mit sich.
-
„Film ist wie Oper“
Filmregisseur Axel Ranisch ist von Kindesbeinen mit dem Opernvirus infiziert. Nun hat er mit „Orphea in Love“ eine Liebeserklärung an die Magie der Oper gedreht.
-
Die doppelte Negation einer Oper
György Ligetis hundertster Geburtstag ist willkommener Anlass, seine verrückt verspielte Anti-Anti-Oper „Le Grand Macabre“ als Werk der Zukunft neu zu entdecken.
-
„Es ist Theater, ein Leben abseits des Lebens“
Marie Jacquot über die anstehende „Hamlet“-Produktion in Berlin, ihre späte Liebe zur Oper und ihre musikferne Vergangenheit.
-
Frauenbilder
(Baden-Baden, 1.4.2023) Das Festspielhaus Baden-Baden tritt zu seinen Osterfestspielen mit „Die Frau ohne Schatten“ an, bei der Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker für den musikalischen Glanz sorgen und sich Lydia Steier an diesem Opernmärchen der besonderen Art versucht.
-
Eine Moskauer Anti-Utopie
Sergej Prokofjews Oper „Krieg und Frieden“ strotzt nur so vor nationalistischen Tönen. Dennoch setzt Dmitri Tcherniakov das Werk an der Bayerischen Staatsoper in Szene.
-
Vor bröckelnder Fassade
(Karlsruhe, 17.2.2023) Die 45. Internationalen Händel-Festspiele in Karlsruhe wurden mit einer glanzvollen Inszenierung von Georg Friedrich Händels dreihundert Jahre alter Oper „Ottone, re die Germania“ eröffnet.
-
„Alles kann ein Abenteuer sein“
Tenor Jonathan Tetelman über unterschiedliche Opernkulturen, einen unbequemen Stimmfachwechsel – und seine Vergangenheit als New Yorker DJ.
-
Sensibler Belcanto-Höhenflug ohne Sex
(Erl, 28.12.2022) Werk und Wiedergabe von Mercadantes Moritat sind in Tirol schlichtweg sensationell. Das liegt an der poetischen Kraft der Inszenierung von Hans Walter Richter wie am empfindsam erregenden Dirigat von Giuliano Carella und den famosen Sängern.
-
Im Schicksalsrad zwischen Barock und Gegenwart
(Berlin, 20.11.2022) Augenzwinkernd verbindet Regisseurin Barbora Horáková für Vivaldis Musikdrama Versatzstücke und Stilmittel aus unterschiedlichen Epochen, Kunst und Kitsch. René Jacobs eröffnet diesjährigen Barocktage an der Berliner Staatsoper mit der Akademie für Alte Musik Berlin.
-
Lebende Legende
René Kollo, der größte deutsche Heldentenor seiner Generation, wird heute 85 Jahre alt.
-
Von Kindern für Kinder
Hals über Kopf ins Abenteuer Opernbühne: Die Hamburger Opera Piccola wird zwanzig Jahre.
-
Bekannt und doch verkannt
Auch im Jahr seines 150. Geburtstags bleiben die Opern von Ralph Vaughan Williams auf internationalen Bühnen praktisch ungespielt.
-
Bühnenfestspiel mit Informationslöchern
(Bayreuth, 25., 26., 28. & 30.08.2022) Nach der dritten und letzten Aufführung von Valentin Schwarz‘ „Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen fällt das Fazit – mit Ausnahme einiger kleinerer Lichtblicke – eher durchwachsen aus.