Opern-Kritiken
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Die Geburt der Tragödie aus dem Taktstock Kirill Petrenkos
(Baden-Baden, 22.3.2024) Bei den Osterfestspielen Baden-Baden fusionieren das Bühnenbild zu „Elektra“ und die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko zu einem gewaltigen Klangbollwerk. Die Geschwister Elektra (Nina Stemme) und Chrysothemis (Elza van den Heever) fräsen sich indes in die Requisite und in das Gehör der Zuschauer und werden dafür frenetisch gefeiert.
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Wechselspiel der Gefühle
(Magdeburg, 9.3.2024) Georg Philipp Telemanns Oper „Sieg der Schönheit“ wird zu den 26. Magdeburger Telemann-Festtagen zu einem Triumph des Theaters.
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Winter is coming
(Karlsruhe, 16.2.2024) Am Badischen Staatstheater eröffnet Intendant Ulrich Peters die 46. Internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe mit „Siroe, re di Persia“ und versetzt für seine letzte Spielzeit das im Orient spielende Musikdrama in eine Fantasy-Welt mit mittelalterlicher Färbung. Zusammen mit den Deutschen Händel-Solisten unter Attilio Cremonesi begeistert er das Publikum.
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Flavio der Filou
(Bayreuth, 7.9.2023) Körperlich drastisches Gipfeltreffen hochkarätiger Stimmen: Mit Händels „Flavio, re de‘ Langobardi“ gelingt Regisseur und Countertenor Max Emanuel Cencic eine umjubelte, bestens ausgewogene Eröffnungspremiere des Festivals Bayreuth Baroque.
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Hinter Gittern
(Bochum, 31.8.2023) Dmitri Tcherniakov verlegt Leoš Janáčeks „Aus einem Totenhaus“ in die Bochumer Jahrhunderthalle.
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Von Zeit zu Zeit sieht man den Alten gern …
(Weimar, 23.8.2023) Robert Wilson eröffnet im e-werk mit seiner ganz eigenen Annäherung an Alfred Jarrys „Ubu“ den Vorstellungsreigen zum Kunstfest Weimar 2023.
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Die Zeichen an der Wand
(Salzburg, 13.8.2023) Den Salzburger Festspielen gelingt mit Simon Stones Inszenierung von „The Greek Passion“ von Bohuslav Martinů in der Felsenreitschule doch noch ein großer Musiktheater-Abend.
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Furioses Finale mit Vivaldi
(Innsbruck, 4.8.2023) Alessandro de Marchi überlässt seinem Nachfolger Ottavio Dantone ein glänzend wie ganzheitlich aufgestelltes Festival der Alten Musik. Vivaldis sportliche Oper betört mit Bernsteinleuchten, der aktuellen Elite von Counterstimmen und einer Regie, welche die souveräne musikalische Leitung des scheidenden Chefs in hoher Schwingungsdichte beflügelt.
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Zepter-Übernahme in Salzburg
(Salzburg, 29.7.2023) Asmik Grigorian besiegt Anna Netrebko mit der Risiko-Partie der Lady Macbeth. Krzysztof Warlikowski findet in nur einer Szene zu einer definitiv packenden Personenregie.
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Sündenfall 2.0
(Bayreuth, 25.7.2023) Auf dem Grünen Hügel hält zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele die Augmented Reality Einzug – und liefert doch meist nur überflüssige Zeichen. Die AR verkommt im Laufe des Abends immer mehr zu visueller Geschwätzigkeit.
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Feinste Pianissimi als Tor zum jungen Verdi
(Heidenheim, 22. & 23.7.2023) Künstlerischer Direktor und Dirigent Marcus Bosch setzt die Serie der Frühwerke Giuseppe Verdis mit Fortune und kammermusikalischem Feingefühl fort.
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Big Inquisitor is watching you!
(Heidenheim, 21. Juli 2023) Festivalintendant Marcus Bosch dirigiert in Verdis Schilleroper eine sängerische Traumbesetzung. Regisseur Georg Schmiedleitner versetzt der katholischen Kirche Seitenhiebe, die sitzen.
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In der Seelenlandschaft
(Bregenz, 20.7.2023) Die Bregenzer Festspiele zeigen in diesem Sommer letztmalig Puccinis japanische Tragödie in der poetischen Inszenierung von Andreas Homoki. Die Premiere der Wiederaufnahme bescherte knapp 7000 melomanen Menschen einen magischen Abend.
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Groteskes Gemetzel
(Bregenz, 19.7.2023) Die Bregenzer Festspiele gehen mit starken Statements der Politik und einem Frühwerk Giuseppe Verdis an den Start, das in der Inszenierung von Lotte de Beer für Kontroversen sorgt.
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Fremde Federn können tödlich sein
(München, 15.7.2023) Die Händel-Hochburg im Süden der Opernrepublik beweist auch nach der Ära von Sir Peter Jonas ihre große Klasse: Die Inszenierung von Claus Guth wird zu den Opernfestspielen so sehr umjubelt wie die famose Sängerriege und Maestro Gianluca Capuano.
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Deutsch-französische Freundschaftsoper
(Erfurt, 7.7.2023) Dieser „Faust“ ist nicht von Goethe, aber in Erfurt dennoch am rechten Platz im Sinne der Regionalgeschichte. Regisseur Ben Baur ist die perfekte Person für das theatrale Total-Unterfangen im Dienste von Berlioz. Eine sagenhaft glückvolle Eröffnung der Domstufen-Festspiele.
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Frauenbilder
(Baden-Baden, 1.4.2023) Das Festspielhaus Baden-Baden tritt zu seinen Osterfestspielen mit „Die Frau ohne Schatten“ an, bei der Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker für den musikalischen Glanz sorgen und sich Lydia Steier an diesem Opernmärchen der besonderen Art versucht.
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Vor bröckelnder Fassade
(Karlsruhe, 17.2.2023) Die 45. Internationalen Händel-Festspiele in Karlsruhe wurden mit einer glanzvollen Inszenierung von Georg Friedrich Händels dreihundert Jahre alter Oper „Ottone, re die Germania“ eröffnet.
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Sensibler Belcanto-Höhenflug ohne Sex
(Erl, 28.12.2022) Werk und Wiedergabe von Mercadantes Moritat sind in Tirol schlichtweg sensationell. Das liegt an der poetischen Kraft der Inszenierung von Hans Walter Richter wie am empfindsam erregenden Dirigat von Giuliano Carella und den famosen Sängern.
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Im Schicksalsrad zwischen Barock und Gegenwart
(Berlin, 20.11.2022) Augenzwinkernd verbindet Regisseurin Barbora Horáková für Vivaldis Musikdrama Versatzstücke und Stilmittel aus unterschiedlichen Epochen, Kunst und Kitsch. René Jacobs eröffnet diesjährigen Barocktage an der Berliner Staatsoper mit der Akademie für Alte Musik Berlin.