Kaum ein Ensemble hat sich so hingebungsvoll der barocken Kammermusik verschrieben wie die 1983 im italienischen Ravenna gegründete Accademia Bizantina. Viele bedeutende Künstler, unter ihnen Jörg Demus und Riccardo Muti, erkannten das Potenzial und unterstützten die Entwicklung des Ensembles. Dank ihnen und der jahrelangen Erfahrung gehört die Accademia Bizantina heute zu den Spezialisten der Musik aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.
Diesen hohen Standard erreichten die Musiker auch durch Ottavio Dantone, der sechs Jahre nach der Gründung zunächst als Cembalist in das Ensemble eintrat und seit 1996 zusätzlich die musikalische und künstlerische Leitung übernommen hat. Unter seiner fachkundigen Führung hat die Accademia Bizantina nicht nur eine ästhetische Annäherung an die Interpretation der Barockmusik geschafft, mit ihren historischen Instrumenten geben sie den Werken Tiefe. Dantone ist davon überzeugt, dass man in ein Zeitalter eintauchen muss, um dessen Musik zu verstehen, er nimmt sich aber durchaus auch künstlerische Freiheiten heraus und verleiht so den Werken von Vivaldi oder Scarlatti eine individuelle Frische. Neben der historischen Aufführungspraxis hat sich das Ensemble auf die Wiederentdeckung und Darbietung barocker Opern spezialisiert. 1999 stand die Accademia Bizantina mit ihrer ersten Operninszenierung, Sartis „Giulio Sabino“, auf der Bühne.
Für ihre Aufnahmen wurde die Accademia Bizantina unter anderem mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet und für einen Grammy nominiert.