Der in Barcelona geborene Italiener Enrique Mazzola hat sich von den 2000er-Jahren an zu einem führenden Spezialisten am Pult von Belcanto-Opern, frühem Verdi und französischem Repertoire entwickelt. Nach dem Dirigier- und Kompositionsstudium am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand übernahm er 1999 die künstlerische Leitung des Festivals von Montepulciano. Beim Festival in Aix-en-Provence leitete er Verdis „Falstaff“. Zudem dirigierte er Uraufführungen an der Bayerischen Staatsoper und der Mailänder Scala. Seit 2018 ist er Erster ständiger Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin. Fünf Jahre nach seinem Debüt mit Donizettis „Lucia di Lammermoor“ wurde er 2021 Nachfolger von Sir Andrew Davis als Musikdirektor der Lyric Opera Chicago. Weitere Opern-Engagements führten ihn u. a. an die New Yorker Metropolitan Opera und ans Bolschoi-Theater.
Im sinfonischen Bereich war er zwischen 2012 und 2018 Chefdirigent des Orchestre National d’Île-de-France. Er ist gern gesehener Gast u. a. beim London Philharmonic Orchestra, den Wiener Symphonikern und dem Schwedischen Radiosinfonieorchester. 2018 wurde er zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres erhoben.