Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras wurde 1967 in Montreal geboren. Technische Perfektion, eine klare Tonführung und Leidenschaft für das Wesen der Musik gehören zu seinen Markenzeichen. Dabei ist sein Schaffen stark von Pierre Boulez geprägt, mit dem ihm eine lange Zusammenarbeit, etwa im Ensemble Intercontemporain, verband. Queyras studierte am Conservatoire supérieur de musique et de danse in Lyon, der Musikhochschule Freiburg sowie an der Juilliard School of Music und am Mannes College of Music in New York.
Sein Repertoire umfasst sowohl Werke der Alten Musik, die er regelmäßig mit dem Freiburger Barockorchester, dem Concerto Köln und der Akademie für Alte Musik Berlin aufführt, als auch zeitgenössische Kompositionen. So brachte er bereits Stücke von Gilbert Amy, Johannes-Maria Staud, Bruno Mantovani, Michael Jarrell und Thomas Larcher zur Uraufführung. 2014 spielte er anlässlich des 70. Geburtstags von Peter Eötvös dessen Cellokonzert ein. Darüber hinaus arbeitet er als Solist regelmäßig mit renommierten Klangkörpern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Philadelphia Orchestra zusammen und ist bereits unter der Leitung von u. a. Herbert Blomstedt, Yannick Nézet-Séguin und Edward Gardner aufgetreten. Queyras ist Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts und spielt im Trio mit Geigerin Isabelle Faust und Pianist Alexander Melnikov.
Er lehrt als Professor an der Musikhochschule Freiburg und ist künstlerischer Direktor des Festivals „Rencontres musicales de Haute-Provence“ im französischen Forcalquier. 1986 erhielt er den Prix Jeanne Marx beim Concours de violoncelle Rostropowitsch in Paris sowie den dritten Preis des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD. 2002 kam der City of Toronto Glenn Gould International Protégé Price in Music hinzu.