Der 1976 in Antwerpen geborene Tänzer und Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui ist für die kulturelle Vielfältigkeit seiner Arbeitsweise bekannt. Der Ursprung seiner eklektizistischen Choreografien, die sich an Elementen aus diversen Kulturen, Religionen und Kunstepochen bedienen, liegt in Cherkaouis Lebensweg begründet. Als Sohn eines marokkanisch-stämmigen Muslims und einer katholischen Belgierin kam er früh mit vielen verschiedenen Kulturen in Verbindung, zudem wuchs er mehrsprachig auf. Als Basis der transkulturellen Stilvielfallt in seiner Arbeit sieht er die Bewegung, die ihn seit dem siebten Lebensjahr beschäftigt. Trotz der Proteste seiner Eltern besuchte er Tanzkurse vom klassischen Ballett über südamerikanische Tänze bis hin zum Breakdance und Hip-Hop.
Seit 2015 ist er künstlerischer Leiter des Königlich Flämischen Balletts. Besondere Aufmerksamkeit erhielt seine Produktion „Babel (Words)“ im Cirque Royal Brüssel, welche als Gesamtkunstwerk zwischen Live-Musik, Bewegung, Theater und Literatur konzipiert war. Zudem ist Sidi Larbi Cherkaoui als Opern- und Ballettregisseur tätig, unter anderem an der Pariser Garnier-Oper und der Flämischen Oper in Antwerpen und Gent.