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Porträt Capella Antiqua Bambergensis

Von Platerspiel und Pommer bis zum Psalterium

Die Capella Antiqua Bambergensis lockt mit selten gehörten Instrumenten.

vonChristina Bauer,

„Klang der Staufer“ oder „Saladin und die Kreuzfahrer“ – wenn Konzertprogramme solche Namen haben, weiß der Leser oder Zuhörer sofort, in welchem Zeitalter sie angesiedelt sind. Diese Programme hat das Mittelalter-Ensemble Capella Antiqua Bambergensis erstellt. Es wird geleitet von seinem Gründer Professor Wolfgang Spindler. Der 80-jährige Musiker hat über Jahrzehnte an verschiedenen Hochschulen Musik unterrichtet und zu musikhistorischen Themen publiziert. Heute leitet er unter anderem die Kultur- und Sozialstiftung im Schloss Wernsdorf bei Bamberg. In einer früheren Benediktiner-Abtei der Region sitzt er regelmäßig an der Orgel.

Vor über dreißig Jahren hat er, unter anderem mit einigen jüngeren Vertretern seiner Familie, die „Capella“ gegründet. Um die ausgewählten, alten Stücke spielen zu können, verwenden die Musiker restaurierte oder nachgebaute Instrumente. Schalmei, Pommer, Platerspiel, Rahmentrommel, Laute, Fidel oder Psalterium, es ist alles dabei, was vor Jahrhunderten in den Straßen, Gasthäusern und an den Höfen Europas zu hören war. Die Capella Antiqua Bambergensis ist deutschlandweit regelmäßig für Konzerte unterwegs. Besonders oft tritt sie im ländlichen Schloss Wernsdorf nahe Bamberg auf. Dort gibt es nicht nur die Kultur- und Sozialstiftung und einen Konzertsaal. Im Sommer können zudem im Innenhof Open-Air-Konzerte veranstaltet werden. Im angrenzenden Museum haben sich inzwischen 220 mittelalterliche Musikinstrumente angesammelt. Für Reparaturen und Nachbauten gibt es eine Instrumentenwerkstatt.

Schloss Wernsdorf
Schloss Wernsdorf © Presse03/Wikimedia Commons

Stehen mit zahlreichen Künstlern auf der Bühne: die Capella Antiqua Bambergensis

In dem kleinen Schloss hat in den vergangenen Jahren der Katalane Jordi Savall Gambe gespielt, seine Tochter Arianna Savall-Figueras Harfe. Petter Udland Johansen aus Norwegen stand mit seiner Fidel auf der Bühne, und der türkisch-stämmige Deutsche Murat Coskun mit seinen berühmten Rahmentrommeln. Aus allen europäischen Richtungen und darüber hinaus beehrten Vertreter der mittelalterlichen Musikszene den Ort Wernsdorf. Auf die musikalische Mischung des Repertoires dürfte sich das günstig ausgewirkt haben. Denn die bei den Konzerten gespielten, alten Stücke sind ursprünglich ebenfalls in den verschiedensten Ländern Europas entstanden.

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