Mit diesem Solisten kann man etwas erleben! Bei längeren Aufenthalten im Flughafen packt Daniel Müller-Schott im Wartebereich einfach sein Cello aus und nutzt die Zeit zum Üben. Am Tag der Deutschen Einheit 2018 spielte er im Rahmen einer Pop-Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor Musik von Bach, wie es sein Lehrer Mstislaw Rostropowitsch unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer getan hatte. Und auch auf Heavy-Metal-Konzerten läuft der gebürtige Münchner mit seinem Cello gelegentlich zur Höchstform auf. Das alles sind aber nur Randnotizen zu einem Künstler, der mit seinen 43 Jahren längst seinen Platz in der weltweit obersten Cellisten-Liga behauptet.
Daniel Müller-Schott hat von Besten der Besten gelernt
Dorthin gebracht haben ihn Können, Fleiß – und der richtige Umgang mit den Ressourcen. Denn wer bereits mit 15 Jahren den begehrten ersten Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewinnt, muss darauf achten, sein Pulver nicht allzu früh zu verschießen. Müller-Schott jedoch schonte seine Kraftvorräte und konnte überdies von den Besten der Besten lernen: Neben Rostropowitsch zählten Heinrich Schiff und Steven Isserlis zu seinen Lehrern. Und Anne-Sophie Mutter, als deren musikalischer Partner er heute auftritt, war schon seine Mentorin, als Müller-Schott noch zur Schule ging. Dass man sich nicht in die Wartehalle eines Flughafens begeben muss, um diesen Meister an seinem Instrument zu erleben, ist ein Glück.
Daniel Müller-Schott spielt Eduard Lalos Cellokonzert d-Moll: