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Porträt Ensemble Zefiro

Als singe der Westwind dem Frühling ein Lied

Das italienische Ensemble Zefiro verführt mit historisch informierter Musizierkunst.

vonGeorg Pepl,

Er war einer der Anemoi, wie die Windgötter im alten Griechenland hießen, ein freundlicher Bruder des Südwinds Notos und des Nordwinds Boreas. Auf Sandro Botticellis berühmtem Gemälde „Primavera“ ist er neben der Nymphe Chloris und der Pflanzengöttin Flora zu sehen. Der italienische Renaissancemaler hat ihn als einen durch die Luft schwebenden Mann mit wehendem Gewand und aufgeblasenen Backen verewigt. Die Rede ist von Zephir, der Verkörperung des sanften Westwinds in der griechischen Mythologie.

Eben diesen Windgott, der einst als Frühlingsbote verehrt wurde, haben die Oboisten ­Alfredo Bernardini und Paolo Grazzi sowie der Fagottist ­Alberto Grazzi zum Namens­patron für ihr 1989 gegründetes Ensemble gewählt. Eine vorzügliche Wahl, denn welcher Name könnte hier besser passen? Das Ensemble Zefiro räumt den Blasinstrumenten eine herausragende Rolle ein. Und es ist spezialisiert auf Musik des 18. Jahrhunderts, eine akustische Welt also, die im Vergleich mit Klängen späterer Zeiten immer etwas Frühlingshaftes ausstrahlt. Durch seinen virtuosen Umgang mit dem Repertoire hat das Ensemble längst internationales Ansehen erworben. So gastiert es auf den wichtigsten Musikfestivals, sei es in Amsterdam, Salzburg oder Barcelona, sei es in Graz, London oder beim Musikfest Bremen, das ebenfalls vor dreißig Jahren gegründet worden ist.

Ensemble Zefiro existiert in drei Formationen

Um einem möglichst großen Repertoire gerecht zu werden, existiert Zefiro in drei Formationen: als Kammermusikensemble, als klassisches Bläser­oktett und bei größer besetzten Werken als Kammerorchester. Dementsprechend breit gefächert sind seine vielfach preisgekrönten Einspielungen, reichen sie doch von Jan Dismas Zelenkas Trio-Sonaten bis zu Bachs „Brandenburgischen Konzerten“, von Vivaldi-Konzerten bis zu Beethovens Harmoniemusik. Als hochspezialisierte Instrumentalisten sind die Mitglieder auch in anderen renommierten Barockorchestern aktiv. Ensembleleiter ­Alfredo Bernardini war bereits an über hundert CD-Aufnahmen beteiligt. Der gebürtige Römer veröffentlichte zudem eigene Forschungen über die Geschichte der Holzblasinstrumente, lehrte in Amsterdam und Barcelona und ist seit 2014 Professor für historische Oboe an der Universität Mozarteum in Salzburg.

Das Ensemble Zefiro spielt Vivaldi:

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