Der Franz, der kann’s. Das gilt nicht nur für Schubert. Es trifft auch auf die Formation zu, die sich nach dem Vornamen des Wiener Meisters benannt hat. Mit seinem Oktett schuf der einst ein unsterbliches Werk für die gemischte Besetzung aus Bläsern und Streichern. Über beide Komponenten verfügt das franz ensemble, zusätzlich kommt ein Klavier zum Einsatz. Flexibilität ist Trumpf, und so schöpft die Gruppe den Reichtum an Kombinationen aus, den ihre Besetzung möglich macht. Mal brilliert sie als Streichtrio, mal als Klavierquartett, mal als Septett.
Frisch wie der Name ist das Spiel, erstklassig ist es sowieso. Die Formation vereint acht Spitzenmusikerinnen und -musiker, mehrere kommen aus den Reihen der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Mitglieder des Ensembles reüssierten beim ARD-Wettbewerb, sie haben Professuren inne, sie glänzen solistisch und kammermusikalisch. Die Streicher-Fraktion besteht aus Geigerin Sarah Christian, Bratschistin Yuko Hara, Cellist Tristan Cornut und Kontrabassistin Juliane Bruckmann. Für den Bläserklang sorgen Klarinettist Maximilian Krome, Hornist Pascal Deuber und Fagottistin Rie Koyama, an den Tasten musiziert Pianistin Kiveli Dörken.
Formation mit Fantasie: das franz ensemble
Unlängst erarbeitete das Ensemble ein Herzensprojekt, bei dem ein weiterer Wiener Franz die literarische Vorlage lieferte: Grillparzers Novelle „Der arme Spielmann“. Da gab es Figurentheater und ein Auftragswerk der Komponistin Helena Winkelman. Doch auch bei Musik früherer Epochen beweist die Formation ihre Fantasie. Sie liebt das außergewöhnliche Repertoire. Gleich für ihr Debüt-Album erhielt sie 2020 einen Opus Klassik. Höchst apart hat sie Werke von Ferdinand Ries (1784–1838) eingespielt. Als Sekretär des Titanen geistert Ries durch die Beethoven-Biografien, er schrieb jedoch auch viele Kompositionen, die es zu entdecken lohnt.
Das zweite Album, ebenfalls beim Label Musikproduktion Dabringhaus und Grimm (MDG) erschienen, ist eine Liebeserklärung an Franz Berwald (1796–1868). Der Schwede war ein origineller Geist, seine Musik beschreitet oft eigene Wege, was die Harmonik und Form betrifft. Das Finale des wundersamen Septetts nimmt in der plastischen Wiedergabe des franz ensembles mächtig an Fahrt auf.