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Porträt Jewish Chamber Orchestra Munich

Die jüdische Kultur aus ihrem Versteck befreien

Das Jewish Chamber Orchestra Munich feiert 15-jähriges Jubiläum.

vonIrem Çatı,

Dirigent Daniel Grossmann ist in München in einer jüdisch-ungarischen Familie aufgewachsen und hat sich schon früh an dem allzu versteckten jüdischen Leben seiner Heimatstadt gestört. Als am Münchner Jakobsplatz die Arbeiten zum Neubau für das Jüdische Zentrum begonnen hatten, wollte er ein professionelles Orchester gründen, das seine Kultur in den öffentlichen Raum bringen und in die Gesellschaft integrieren sollte. 2005 war es dann so weit und das Orchester Jakobsplatz München gab mit Philip Glass’ Oper „The Fall of the House of Usher“ sein Debüt.

Jewish Chamber Orchestra Munich: Jubiläum mit Philip Glass

Unter der Leitung Grossmanns hat sich das Orchester in den letzten fünfzehn Jahren zu einem international anerkannten Klangkörper entwickelt. Seit der letzten Saison heißt er Jewish Chamber Orchestra Munich. Sowohl die Musiker als auch das Publikum sind dabei bunt durchmischt: Nur eine kleine Prozentzahl ist jüdisch. Wurden anfangs vorrangig Werke jüdischer Komponisten gespielt, ergänzte man das Programm später mit bekannten Werken der klassischen Musik. Um der jüdischen Kultur wieder mehr Gewicht zu verleihen, entschied man sich letztlich, alle Werke thematisch zusammenzubringen. Dazu sagt der Dirigent: „Ich möchte einen inhaltlichen Zusammenhang herstellen und sie auf der Ebene der Kultur zusammenbringen.“ So wurde im Konzert zum jüdischen Pessach-Fest der Auszug der Israeliten aus Ägypten erzählt.

Für das Jubiläumsjahr hat sich das Orchester etwas ganz Besonderes überlegt: Wieder steht „The Fall of the House of Usher“ auf dem Programm. „Für mich ist eigentlich immer ein Jubiläumsjahr“, lacht Grossmann. „Aber das sollte noch einmal ein Statement sein.“ Auch weil Glass selbst in einer jüdischen Familie und einer jüdischen Umgebung aufgewachsen ist.

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