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Porträt Linus Roth

Und immer wieder Mieczysław Weinberg

Linus Roth schätzt den polnisch-jüdischen Komponisten.

vonChristina Bauer,

Linus Roth agiert in der klassischen Musikszene als Orchestersolist und Kammermusiker. Er hat in den vergangenen Jahren vielbeachtete Konzerte gespielt, Einspielungen veröffentlicht und wurde unter anderem zwei Mal mit dem Echo Klassik ausgezeichnet. Zu den Highlights der vergangenen Jahre zählt seine Einspielung ausgewählter Violinkonzerte von Schostakowitsch und Tschaikowsky mit dem London Symphony Orchestra und Dirigent Thomas Sanderling. Gleichermaßen schätzt der Violinist das kleinere, kammermusikalische Format. Zu seinen bisherigen Bühnenpartnern zählen etwa José Gallardo, Gautier Capuçon, Nicolas Altstaedt, Kim Kashkashian und Nils Mönkemeyer.

Neben etabliertem Repertoire kann sich Roth dabei gleichermaßen für weniger Bekanntes begeistern und engagiert sich dafür, dass es öfter auf die Bühne gebracht wird. Seit einem Jahrzehnt haben nun die Werke von Mieczysław Weinberg einen besonderen Platz in seinem Repertoire. Der Musiker hat inzwischen ein breites Spektrum von Weinbergs Werken eingespielt, von Solo-­Sonaten für Violine über ­Sonaten für Violine und Klavier (das gespielt wurde von José Gallardo) bis zu den Violinkonzerten mit Orchestern wie dem Deutschen Symphonieorchester. Seit 2015 gibt es außerdem die eigens von Roth initiierte International Weinberg Foundation mit Sitz in Augsburg, durch die Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen zum Werk des polnisch-jüdischen Komponisten gefördert werden sollen.

Ausgewähltes klassisches Repertoire mehr Menschen zugänglich zu machen, hat sich der Musiker auch sonst auf die Fahnen geschrieben. In seiner Heimatregion wurde er 2020 Intendant der Musikfestspiele Schwäbischer Frühling im Kloster Ochsenhausen. Nicht weit von dort hat er im Landkreis Biberach seine Kindheit und Jugend verbracht, bevor er seine internationale Musikerkarriere begann. Ebenfalls nicht weit entfernt, an der Universität Augsburg, ist Roth seit zehn Jahren als Professor für Violine tätig. Um neue Strukturen zu etablieren, geht er allerdings auch weitere Wege. Es gelang ihm, auf der nicht unbedingt für klassische Musik bekannten Baleareninsel Ibiza eine klassische Konzertreihe zu initiieren. Oft spielt er dort – wie in Ochsenhausen – auch selbst mit.

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