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OPUS Klassik 2019: Markus Becker

Den Schwächen auf der Spur

Markus Becker erhält für seine Einspielung von Max Regers f-Moll Klavierkonzert den OPUS Klasssik in der Kategorie „Konzerteinspielung / Klavier“.

vonMaximilian Theiss,

Markus Becker selbst sagte vor drei Jahren im concerti-Interview, dass seine Faszination für Max Reger „ganz profan“ begann: Der Schüler von Karl-Heinz Kämmelring war gerade fertig mit seinem Klavierstudium in Hannover, als eine Plattenfirma an ihn mit der Frage herantrat, ob er denn nicht das Solo-Klavierwerk von Max Reger einspielen wolle. Am Ende überschlugen sich dann die Kritiken angesichts der Gesamteinspielung, die noch immer eine Referenz in Sachen Reger ist.

Doch wusste Becker zu verhindern, von der Klassikwelt fortan als Reger-Spezialist eingeschränkt zu werden. Das wäre auch schlicht falsch, denn die musikalische Vielseitigkeit des Pianisten ist enorm: In seiner Kindheit und Jugendzeit sang er im Knabenchor Hannover, der unter anderem mit Gustav Leonhardt und Philippe Herreweghe zusammengearbeitet hat, er spielte (und spielt noch immer ab und zu) in Jazzbands, außerdem war Becker schon zu Schulzeiten bekannt für seine Blattspielfähigkeiten, was ihn zu einem beliebten Kammermusikpartner gemacht hat. Zu Studienzeiten eignete er sich die großen Klassiker an, doch bald schon beschäftigte er sich mit den Komponisten der zweite Reihe wie Jan Ladislav Dussek, George Antheil oder Julius Reubke.

Erhält den OPUS Klassik in der Kategorie „Konzerteinspielung / Klavier: Markus Becker

Im Booklet zu seiner aktuellen CD mit Regers Klavierkonzert, für die er mit dem OPUS Klassik in der Kategorie „Konzerteinspielung / Klavier“ ausgezeichnet wird, sagt Becker, dass er Komponisten möge, „die Schwächen zeigen, Widersprüche, Unausgewogenheiten, die der Zeit voraus und hinterher sind.“ So verwundert es auch nicht, dass der Pianist frank und frei zugibt, dass ihm das Klavierkonzert „erstmal etwas suspekt“ war: „So viele Noten, dicke Akkorde, schnelle Registerwechsel…“ Man kann erahnen, welch monströse Vorarbeit der Solist und die NDR Radiophilharmonie unter Joshua Weilerstein hatten – heraushören indes lässt es sich nicht. Die rasend schnellen dynamischen Wechsel, das nachgerade permanente Zusammenspiel mit dem voll besetzten Orchester – all das wirkt in diesem Klangrausch unverschämt leicht und durchlässig im Klang. Seine im Oktober erscheinende CD „Freistil“ hat übrigens überhaupt nichts mit Max Reger zu tun, sondern ist – Stichwort: Vielseitigkeit – Markus Beckers erstes Jazz-Album.

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