Es gibt ja viele sehr gute Orchester auf der Welt, sie alle haben ihre eigene Geschichte und meistens auch ihre unverwechselbare Identität. Aber auch wenn die medial allseits beliebten Rankings für Kunstbetriebe wie diese eigentlich unsinnig sind – hört man die Philharmoniker aus Wien oder Berlin, versteht man in den allermeisten Fällen, warum sie als aller Welten Spitze bezeichnet werden. Wer es als Musiker in solch ein Orchester geschafft hat, quälte sich meist einen steinigen, langen Weg. Wer dann noch eine Soloposition ergatterte oder gar zum Konzertmeister wurde, darf sich aller Weihen sicher sein. Und wenn sich nun die Besten der Besten zusammenfinden, um gemeinsam Musik zu machen? Das verhieße ein Paradies in Tönen.
Unterwegs zwischen Volksmusik und Hollywood: Philharmonix
Weil sie alle mit dem Herzen Klassiker sind und doch gern noch etwas anderes spielen als im sinfonischen oder operngrabigen Alltag, schlossen sich vor einigen Jahren sieben Musiker zum edlen Klub „Philharmonix“ zusammen und gaben inzwischen schon ihre zweite CD heraus. Nur wenig davon ist klassische Klassik. Aber alles, so will’s die Eigenwerbung, hat musikalische Klasse. Das kann beileibe nicht jedes Ensemble von sich behaupten, aber bei den Philharmonix darf man sich selbst davon überzeugen. In seinen eigenarrangierten Neufassungen adaptiert das Septett auch jüdische Volksmusik, Hollywood-Melodien und Popklassiker für sich. Changieren derlei Programme üblicherweise zwischen Jazz und verswingtem Beethoven, darf es in der Adventszeit ruhig etwas weihnachtlicher werden. Fehlt nur noch der Glühwein.