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Pianistin Lise de la Salle im Porträt

Im klingenden Glanz der Glitzermetropole

Lise de la Salle sucht nach Farben und Formen in Ravels Klavierkonzert

vonSigrid Schuer,

Sie ist klug, schön und tiefgründig. Und sie ist hochbegabt. Lise de la Salle ist mit den schönen Künsten aufgewachsen, sie sind ihr Lebenselixier. Kein Wunder, bei der Familie: Ihre russische Urgroßmutter hatte die Ehre, mit Tschaikowsky zu konzertieren. Schon in frühester Kindheit stand der Berufswunsch von Lise fest, als sie das Klavier ihrer Großmutter für sich entdeckt hatte, die auch Pianistin war. Obwohl sie von sich sagt: „Nicht ich habe mich für das Klavier entschieden – das Klavier hat mich ausgewählt“.

Die 29-Jährige, die als Ausnahme-Pianistin gehandelt wird, ist Kosmopolitin, sie wurde in Cherbourg geboren und lebt in New York. Die musikalischen Farben des „Big Apple“ weiß sie sehr zu schätzen. Und so liebt sie es, durch New Yorker Jazz-Clubs zu streifen. Die Zeit dafür nimmt sich die Pianistin.

„Musik braucht generell Zeit“

Lise de la Salle
Lise de la Salle © Stephane Gallois/Naïve

Lise de la Salle ist im Gegensatz zu anderen jungen Kollegen, die wie sie eine Wunderkind-Karriere hingelegt haben, klug genug, sich nicht von den nimmersatten Begehrlichkeiten des Klassik-Zirkus verschlingen zu lassen. „Ich bin keine Orange, aus der man das Maximum herausholt und die man dann wegwirft. Musik braucht generell Zeit“, zieht sie einen hübschen Vergleich. Konsequenterweise spielt die Pianistin lediglich 45 Konzertabende pro Jahr. Nicht von ungefähr sagt sie von sich, dass sie „ein musikalisches Gefühl“ für Farben und Formen habe.

Auch die Affinität zur Malerei wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Schließlich war ihr Urgroßvater Galerist von Modigliani und ihre Urgroßmutter Malerin. Der Teil ihrer Wurzeln, der durch die „Grande Nation“ geprägt ist, spiegelt sich auch in dem Konzertprogramm, mit dem sie gerade quer durch die Republik tourt.

Schönes, tiefgründiges Spiel: Lise de la Salle

Der deutsch-französische Dirigent Philip van Buren verspricht, das Publikum mit einer französischen Nacht nach Paris zu entführen. Der musikalische Esprit der Glitzermetropole an der Seine war immer auch schon vom Jazz geprägt. Zwar soll Maurice Ravel von seinem „Klavierkonzert G-Dur“ gesagt haben, dass er es im Geiste Mozarts und Saint-Saëns komponiert habe. In seiner Komposition klingen aber auch Elemente des Jazz und der baskischen Volksmusik an. Lise de la Salles Stärke ist es, solche Stück so zu spielen, als würde sie sie gerade erst entdecken, klug, schön und tiefgründig.

Lise de la Salle spielt Saint-Saëns:

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Mehr Informationen

concerti-Tipp:

4. Sinfoniekonzert
Mi. 6.12., 20 Uhr
Mit: Lise de la Salle, Französische Kammerphilharmonie, Philip van Buren (Leitung)
Ort: Stadthalle Wilhelmshaven

Termine

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