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Porträt Roman Patkoló

Wenn er Bach nur hätte zwingen können …

Unerschrocken vom wenig bekannten Kontrabassrepertoire pflegt Roman Patkoló den tiefen Ton als Solist.

vonHelmut Peters,

Im Vergleich zum Violoncello müsse er auf seinem mannshohen Kontrabass wegen der großen Tonabstände mit seinen Armen schon einige Kilometer mehr zurücklegen, sagt der 36-jährige Roman Patkoló mit einem Lächeln. 1982 in Žilina in der Slowakei geboren, hat der vielseitige Musiker seine Entscheidung für das Instrument in der Größe eines Möbelstücks bis heute nicht bereut. Nach einem Studium an der Münchner Musikhochschule bei Klaus Trumpf räumte er 1999 beim Internationalen Kontrabasswettbewerb im amerikanischen Iowa gleich einen ersten Preis ab und wurde überdies von der Anne-Sophie Mutter Stiftung gefördert. 2005 wurde er stellvertretender Solo-Kontrabassist an der Oper Zürich und vier Jahre später Professor an der Musikakademie Basel.

Bis heute streicht der vielseitige Patkoló (und tanzt vielleicht auch gern) „auf vielen Hochzeiten“. In seiner Münchner Zeit stieß er zu einem aus vier Studentinnen bestehenden Kontrabass-Quartett. Bis heute ist er mit dem mittlerweile aus zehn Bassisten bestehenden Ensemble „Bassiona Amorosa“ unterwegs, einer den zehn Cellisten der Berliner Philharmoniker vergleichbaren, nur eben mit Blick auf die Tonhöhen der gespielten Literatur „tiefergelegten“ Formation. Da spielt er Repertoire, vor allem Bearbeitungen, auch aus dem Unterhaltungsgenre und der Avantgardemusik.

Von zeitgenössischen Komponisten bedacht: Roman Patkoló

Weil es nun aber nicht so viel Originalkompositionen besonders für Kontrabass solo gibt, sagte Roman Patkoló in seiner sympathisch-ironischen Art einmal: „Wenn ich in der Lage dazu wäre, hätte ich den großen Bach am liebsten dazu gezwungen, auch ein Solo-Stück für Kontrabass zu schreiben.“ Bei den zeitgenössischen Komponisten musste Patkoló niemanden zwingen, denn für ihn und erst recht für ihn und seine Mentorin Anne-Sophie Mutter haben keine Geringeren als André Previn, Wolfgang Rihm oder Krzysztof Penderecki etliche Auftragswerke geschrieben.

In seiner Freizeit zupft Patkoló gern auch mal auf einer Bass-Gitarre herum, obwohl er weiß, dass das für die Finger eines klassischen Kontrabassisten nicht immer so förderlich ist. Für Flugreisen zum Beispiel mit Bassiona Amorosa hat sich Patkoló übrigens extra einen kleinen Kontrabass zugelegt, weil das praktikabler ist und klanglich nicht gar so viel ausmacht.

Sehe Sie hier Roman Patkoló gemeinsam mit Gediminas Gelgotas und „Sanctifaction“ von Gediminas Gelgotas:

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