Ihrem Vater war es zu umständlich, immer eine Harfe zum Unterricht zu transportieren. So kam Sarah Willis entgegen ihren ursprünglichen Plänen zum Horn, das gerade an der Musikschule frei war. Dass damals noch wenige Mädchen zu den Blechblasinstrumenten griffen, kümmerte sie nicht. Der Erfolg gab ihr Recht. Mittlerweile ist die Engländerin, die in Tokio, Boston, Moskau und südlich von London aufwuchs, ein Star und nicht nur für den weiblichen Nachwuchs ein Vorbild. Sie spielte ab 1991 in der Berliner Staatskapelle an der Staatsoper Unter den Linden und ist seit 2001 Mitglied der Berliner Philharmoniker. Hier und bei anderen Orchestern wirkt sie seit langem auch als charmante Musikvermittlerin mit Ausstrahlung, moderiert Konzerte und gestaltet Education-Projekte. Seit 2014 hat Sarah Willis zudem mit „Sarah’s Music“ eine eigene funkensprühende Sendung auf Deutsche Welle TV. Neben der Klassik ist die lateinamerikanische Tanzmusik eine große Leidenschaft der Hornistin, die sie mit der Salsa-Welle in den 1990er-Jahren entdeckte. Vor allem die kubanischen Traditionen Mambo, Bolero und Son öffnen ihr Herz. 2017 war sie zum ersten Mal in Kuba, um einen Meisterkurs zu geben und für ihr TV-Magazin zu drehen. Dort fing sie endgültig Feuer. Das Ergebnis: Das Album „Mozart y Mambo“, das 2020 für viel Furore sorgte und uns Farbe und Freude in die Corona-Isolation brachte. Gerade ist mit „Cuban Dances“ der Nachschlag erschienen.
Porträt Sarah Willis
Wiener Klassik mit Mojito, Zigarre und feuriger Tanzlaune
Sarah Willis verbindet die Energie und Leidenschaft der kubanischen Musik mit den Hornkompositionen von Mozart.
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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