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Porträt Theo Plath

Das Sangliche steht bei ihm im Vordergrund

Der Fagottist Theo Plath lässt sich von Vorurteilen über sein Instrument nicht beirren.

vonWolfgang Wagner,

Manche wissen früh was sie wollen. Als Theo Plath bei einem Tag der offenen Tür der Mussikschule seiner Heimatstadt Koblenz das Fagott für sich entdeckte, war er gerade fünf Jahre alt. Schon bald übte er lieber, als in den Kindergarten zu gehen. Dieser frühen Leidenschaft verdankt sich wohl auch der rasche Durchbruch des heute 24-Jährigen. 2015 legte er sein Debütalbum vor, gewann 2012 den Internationalen Aeolus Bläserwettbewerb in Düsseldorf und 2018 den Deutschen Musikwettbewerb.

Das Instrument seiner Wahl ist indessen recht klischeebehaftet und gilt als schwerfällig. Plath sieht das differenzierter: „Es stimmt, das Behäbige und Großväterliche kann das Fagott allein auf Grund der Tonlage besonders gut, aber eben auch noch ganz viele andere Sachen.“ Für ihn stehen die sanglichen Fähigkeiten im Vordergrund und er begeistert sich für das matte, melancholische Timbre, den natürlichen Klang. Das große Instrument könne man für Reisen sehr platzsparend verpacken. Ein entscheidender Vorteil, denn Plath ist schon seit Jahren international unterwegs.

Theo Plath
Theo Plath © Marco Borggreve

Theo Plath: „Klassische Musik ist etwas Leidenschaftliches“

Um neues, spannendes Solo-Repertoire zu entdecken, stöbert er auch selbst nach Notenmaterial. Gerade haben es ihm die Fagottkonzerte des 1822 verstorbenen Schweizers Édouard Du Puy angetan. „Er steht stilistisch zwischen Mozart und Weber“, erklärt Plath, der sich auch kammermusikalisch im Monet Bläserquintett engagiert, das er 2014 mit Kollegen aus dem Bundesjugendorchester gegründet hat. „Das war von Anfang an ein Arbeiten unter Freunden und weil wir uns gut kennen, lässt sich ganz anders an den Feinheiten feilen.“ Das hat sich gelohnt, trat er doch mit diesem Ensemble 2017 beim Davos-Festival auf.

Seit 2016 ist er im Rahmen der Initiative „Rhapsody in School“ deutschlandweit unterwegs und vermittelt, zumeist in Grundschulen, seine Begeisterung für klassische Musik. „Ich halte es für wahnsinnig wichtig, dass Kinder sie möglichst früh als etwas kennenlernen, das nicht nur als Pflichtpogramm auf dem Unterrichtsplan steht, sondern etwas Leidenschaftliches ist“, erklärt Plath. Bei seinen Begegnungen mit Schülern möchte er Berührungsängste überwinden, was ihm mit seiner natürlichen Art auch gelingen dürfte.

Theo Plath und das Monet Bläserquintett spielen Ravels „Le Tombeau de Couperin“:

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