Nach Frau Netrebko nun wieder ein neues russisches Sopran-Wunder? Sie heißt Aida (ja, Aida!) Garifullina und legt nun bei Decca ihr Debüt-Album vor. Bemerkenswert: Das Album hat keinen Titel. Es enthält Lieder und Arien überwiegend russischer Komponisten. Am Beginn eine Gounod- und eine Delibes-Arie, dann folgen fast nur noch Rimsky-Korsakow, Rachmaninow und Tschaikowsky. Ja, diese CD macht viel musikalische Substanz hörbar, im Timbre, in der Art der Stimm-Beherrschung. Garifullina fühlt sich in den girlandenhaften Passagen sehr, sehr sicher, sie findet die Höhen mühelos und vor allem singt sie oft ausgesprochen leicht, weil ohne viel Druck. Keine Effekte, keine Schnief-Atmer, keine Schleiflaute. Vor allem im Leisen kann sie wunderbare Linien formen, wo geboten auch melancholisch gefärbt. Das ORF Radio-Symphonieorchester spielt teilweise delikat begleitend unter Cornelius Meister.
Gounod: Ah! Je veux vivre aus „Romeo et Juliette“
Delibes: Glöckchenarie aus „Lakme“
Rimsky-Korsakow: Song of India Sadko, The Snow Maiden’s Aria aus „The Snow Maiden“, Hymne an die Sonne & Verführungsarie aus „Der Goldene Hahn“, Östliche Romanze op. 2/2
Tradtionals: Allüki, Kosakisches Wiegenlied & Moskauer Abende
Aida Garifullina (Sopran), ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Leitung)
Decca