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CD-Rezension Alan Curtis

Sanfter Abschied

Alan Curtis, der große Pionier der historischen Aufführungspraxis, bringt noch einmal Händel zum Leuchten

vonAndreas Falentin,

Die letzte CD-Aufnahme des 2015 verstorbenen Alan Curtis beschäftigt sich mit mythologischen Figuren in Händels Opernschaffen. Dass sie lebendiger, packender, weniger akademisch geriet als viele ihrer Vorgänger, auch sanfter, liegt an den Solisten. Christiane Kargs bildschönes Timbre und ihre makellose Technik passen wundervoll zu Händel. Die Überraschung der Aufnahme ist Romina Basso. Mehr noch als ihr bekannt balsamisch geführter Alt begeistern ihre expressiven Rollenporträts, vor allem der wahnsinnigen Dejanira und der elegischen Arianna. Höhepunkt der Aufnahme sind allerdings die drei Duette. Besonders das letzte, aus einer frühen unbekannten Kantate, bereitet großen Spaß beim Hören und weist mit seinen schiefen Intervallen und anderen modern klingenden Klangwirkungen Händel als Komponisten aus, der seiner Zeit weit voraus war – und Alan Curtis noch einmal als Meister seiner Zunft.

Mitologia
Händel: Arien aus Parnasso in festa, Semele, Hercules, Apollo e Dafne, Atalanta, Arianna in Creta, Partenope & Echegiate, festeggiate numi eterni
Christiane Karg (Sopran)
Romina Basso (Mezzosopran)
Il Complesso Barocco
Alan Curtis (Leitung)
deutsche harmonia mundi

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