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Rezension Beethoven: Klavierkonzerte Vol. 2

Fülle an Lyrismen und Feinheiten

Spätestens jetzt sollten Beethovenliebhaber hellhörig werden, denn Inon Barnatan und Alan Gilbert heben sich deutlich vom Mainstream ab.

vonFrank Armbruster,

Bei der Fülle an Veröffentlichungen im Beethovenjahr lässt sich kaum vermeiden, dass nicht allen Einspielungen die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird. 2019 hat Inon Barnatan den ersten Teil seiner Gesamteinspielung der Klavierkonzerte herausgebracht, spätestens beim nun veröffentlichten zweiten Teil sollten Beethovenliebhaber aber hellhörig werden, denn der israelische Pianist hebt sich mit seiner Lesart deutlich vom Mainstream ab. Das gilt vor allem für das fünfte Konzert, das ja meistens als „heroisch“ bezeichnet und auch so gespielt wird. Barnatan und die von Alan Gilbert geleitete Academy of St Martin in the Fields legen hier eine Fülle an Lyrismen und Feinheiten frei, die das Werk in der Romantik verorten, ohne dabei etwas an konzertantem Aplomb schuldig zu bleiben. Auch die Klavierbearbeitung des Violinkonzerts op. 61a entfaltet unter Barnatans Händen ungewohnte Reize.

Beethoven: Klavierkonzerte Vol. 2
Klavierkonzerte Nr. 2 & 5
Klavierkonzert nach dem Violinkonzert op. 61
Chorfantasie op. 80

Alan Gilbert
Alan Gilbert

Inon Barnatan (Klavier), Lydia Teuscher & Amy Lyddon (Sopran), Rosie Aldridge (Mezzosopran), Toby Spence & Ben Bevan (Tenor), Neal Davies (Bariton), London Voices, Academy of St Martin in the Fields, Alan Gilbert (Leitung)
Pentatone

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