Zweimal dasselbe Stück auf einem Album? Das passt zum Cellisten Alban Gerhardt, dem der unkonventionelle Weg sowieso immer der liebere ist. Die letzte Veröffentlichung mit seinen Lieblingszugaben von Pablo Casals ist noch gar nicht so alt; jetzt widmet er sich gemeinsam mit der Pianistin Cecile Licad den Werken für Cello und Klavier von Gabriel Fauré. Der ist unter Cellisten zwar auch eher auf dem Gebiet der Zugaben bekannt – die Élégie war schließlich schon zu Faurés Lebzeiten ein absoluter Hit –, aber gerade die zwei Cellosonaten bringen so einiges an außergewöhnlicher Harmonik und interessanter Stimmführung mit. Alban Gerhardt und Cecile Licad schaffen es, diese Besonderheiten herauszuarbeiten und bieten damit einen Hörgenuss abseits der allgemeinen Fauré-Rezeption. Besonders der herbere Klang von Gerhardts Cello, eins aus der Werkstatt des Venezianers Matteo Gofriller, passt gut zur Klangsprache von Fauré. Da ist es doch eine besonders passende Zugabe, wenn Gerhardt den Schlusssatz der Cellosonate Nr. 1 zum Abschluss noch einmal spielt. So kann jeder selbst entscheiden, welche Version dieses Satzes mit umstrittener Tempoangabe die bessere ist.
CD-Rezension Alban Gerhardt
Doppelt gespielte Freuden
Alban Gerhardt und Cecile Licad bieten durch herben Klang eine etwas andere Fauré-Interpretation
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Alban Gerhardt hat sich im letzten Jahrzehnt unter den großen Cellisten unserer Zeit etabliert. Sein Klang ist unverwechselbar, und seine Interpretationen zeichnen sich durch höchste Originalität aus. Ein großes Anliegen ist es ihm, alte Hör- und Konzertgewohnheiten aufzubrechen und die Klassische Musik…
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