Endlich auf Tonträger: Unsuk Chins schon mehrfach mit großem Erfolg aufgeführtes Sheng-Konzert von 2009. Es verdankt seine „Popularität“ nicht allein der 3500 Jahre alten chinesischen Mundorgel, deren Klang zwischen Elektronik und Leierkasten oszilliert, und nicht nur dem irrwitzig virtuos aufspielenden Wu Wei; vielmehr gelingt es der in Berlin lebenden Koreanerin mustergültig, Soloinstrument und Orchester zu verzahnen, wie sie auch Fernöstliches und Europäisches verzahnt, avantgardistische Technik und expressive Kraft, schrillen Aufruhr und zerbrechliche Poesie: eine extrem einfallsreiche, vielschichtige Partitur – die aufregendsten 20 Minuten, die in unserem Jahrhundert bislang komponiert wurden. Chins Klavierkonzert und Cellokonzert fallen da notgedrungen etwas ab, aber das derzeit beste Orchester Asiens macht auch sie zum Erlebnis.
CD-Rezension Alban Gerhardt – Unsuk Chin: Concertos
Zwischen Poesie und Aufruhr
Die bislang aufregendsten 20 Minuten des 21. Jahrhunderts: Unsuk Chins Scheng-Konzert
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Alban Gerhardt hat sich im letzten Jahrzehnt unter den großen Cellisten unserer Zeit etabliert. Sein Klang ist unverwechselbar, und seine Interpretationen zeichnen sich durch höchste Originalität aus. Ein großes Anliegen ist es ihm, alte Hör- und Konzertgewohnheiten aufzubrechen und die Klassische Musik…
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