Das Sinfonieorchester Basel und sein Chef Ivor Bolton sind ein wundervoll eingespieltes Team. Das demonstrieren sie diesmal mit Brahms: Seine Tragische Ouvertüre hat Weite und Tiefe, Drastik und Unbedingtheit, Leichtigkeit und Agilität. Die eigenwillig schimmernden Farbmischungen in den Holzbläsern sind magisch. Das Klavierkonzert Nr. 1 wird mit berstender Spannungsdramaturgie eröffnet, bevor es in den einfühlsamen Dialog mit Alexander Melnikov geht. Melnikov zaubert auf historischem Flügel geheimnisvolle Atmosphäre, gibt sich alsbald klar, direkt, sinnlich, ohne zu viel romantisierenden Schmelz, ein Gewinn. Auch perlend, funkelnd und, wo angezeigt, vollgriffig. Dabei unterstützen die Basler dann mit kraftvollen tiefen Registern. Dazu gibt es ein Fundstück, passend zum Standort des Orchesters: die Ouvertüre zur Cherubini-Oper „Éliza“, die in den Schweizer Alpen spielt. Dargeboten mit dramatischem Gespür und rhythmischer Schlagkraft in alpenglühenden Farben.
Brahms: Tragische Ouvertüre op. 81 & Klavierkonzert Nr. 1, Cherubini: Ouvertüre zu „Éliza“
Alexander Melnikov (Klaveier), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Leitung)
harmonia mundi