Eine Pianistin auf dem Sprung? Um die ach so hehre Klassik zu verlassen und sich anderen Musikstilen zuzuwenden? Vielleicht. Alice Sara Ott bildet nun mit dem Filmkomponisten und „Multiinstrumentalisten“ Ólafur Arnalds ein ungewöhnliches Duo. Ziel: Chopin. Annäherung? Weichspülung? Das Klavier mit Ott erklingt erst im zweiten Track und dann immer mal wieder. Ein reines Chopin-Album ist das nicht. Arnalds mal süßliche, mal besinnliche Klänge, halb Filmmusik, halb Yoga-Kurs-Untermalung, sind durchaus stimmungsvoll, aber als freie Adaption über Chopin ungeeignet, weil resolut entfremdend. Ott steuert den langsamen Satz aus der 3. Sonate, dazu einige Nocturnes und, natürlich, das Regentropfen-Prélude bei. Man kann das Ganze nun experimentell, modern, grenzüberschreitend nennen. Man kann es mögen, man darf es aber auch als zahnloses Säuseln ohne wirkliches Ziel in die Ecke schieben.
CD-Rezension Alice Sara Ott
Zahnloses Säuseln
Alice Sara Ott und Ólafur Arnalds experimentieren mit Chopin, was als freie Adaption aber entfremdend wirkt
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Früher Vogel: Mit vier Jahren erlernte Alice Sara Ott das Klavierspiel – und war davon so fasziniert, dass ihre Mutter sie zeitweise vom Klavier wegzerren musste. Es folgten zahlreiche Wettbewerbe, die die 1988 in München geborene Pianistin in bemerkenswert jungem Alter gewann.…
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