Dieses Album bietet Erwartbares und Ungewöhnliches, ein Spektrum, das sich auf die Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts konzentriert, aber weitere Ausflüge nicht ausschließt, etwa zu Mozarts Violinsonate KV 304. Hier erklingt sie mit Flöte. Ana de la Vega und Paul Rivinius haben unter dem Titel „My Paris“ ein Programm mit sechzehn Tonschöpfungen von zwölf Komponisten erstellt, darunter Werke von Maria Theresia von Paradis, Lili Boulanger sowie das farbige Concertino von Cécile Chaminade. Die Australierin bläst mit meist sanftem, zartem Ton, aber immer gefeit vor Gefahren der Süßlichkeit. Saties erste Gymnopédie wirkt wattig, aber nicht esoterisch. Glasbläser-Kunst, die von Paul Rivinius ebenbürtig mitgeprägt wird. Charme kann sich eben auch im Diskreten entfalten, davon zeugt dieses Album immer wieder und auf in sich stimmige Weise. Eine Paris-Würdigung, die ganz ohne grelle Töne auskommt.
My Paris
Werke von Mozart, Debussy, Bizet, Fauré, Ravel, Saint-Saëns, Boulanger, Poulenc u.a.
Ana de la Vega (Flöte), Paul Rivinius (Klavier)
Pentatone