Ihre Skeptiker dürften es immer schwerer haben. Wer die PR-Maschine rund um Anna Netrebko vergisst und allein ihrem Gesang lauscht, muss gestehen, wie sehr sich ihre stimmlichen und musikalischen Möglichkeiten noch erweitert haben: die gerundeten Übergänge, die samtig-glutvollen Töne, ihre Wärme selbst in den Trompetenstößen als Turandot, ihre natürliche Einbindung des Textes in die extremen Ausdrucksbereiche – all das gelingt ihr herausragend. Mit „Verismo“, mit Arien von Puccini, Leoncavallo, Boito u. a., meldet sich Netrebko auf dem CD-Markt zurück – einfühlsam, vielleicht mitunter etwas samtig-pauschal von der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano begleitet. Netrebkos instrumental geführte Stimme paart Durchschlagskraft mit klaren musikalischen Linien auf höchstem Level. Im kompletten vierten Akt von Manon Lescaut ist Des Grieux ihr Geliebter. Im wahren Leben heißt er Yusif Eyvazov und ist ihr Ehemann. Als gleichwertiger Opern-Partner fällt er jedoch durch. Das sollte auch bei einer herausragenden Leistung der Protagonistin nicht ganz verschwiegen werden.
CD-Rezension Anna Netrebko
Im Zeichen des Verismo
Wunderstimme Anna Netrebko erkundet mit ihrem Gatten die dramatischen Töne
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Sie gilt als eine der größten Opernsängerinnen unserer Zeit. Die russische Sopranistin Anna Netrebko wurde 1971 als Tochter einer Ingenieurin und eines Geologen in der damaligen Sowjetunion geboren. Sie studierte am Rimski-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg Gesang, gewann kurz nach ihrem Abschluss den…
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