Ein bemerkenswertes Liederprogramm, das Kompositionen von Purcell bis Reimann zusammenbringt. Damit einhergehend eine Vielzahl an ästhetischen Zugängen, Kompositionsstilen, Vokaltechniken. Die Sopranistin Anna Prohaska und der Pianist Julius Drake nehmen die biblische Geschichte um Adam und Eva als Ausgangspunkt für eine assoziationsreiche Reflexion über Natur und Zivilisation, Verantwortung und Verfehlungen. Mit Fundstücken aus der raffiniert stilisierten Fantasiewelt Ravels, dem frechen Witz Bernsteins, der suggestiven Naturmystik Messiaens, der Melancholie Schumanns, der nackten Emotionalität Mahlers und der desillusionierten Direktheit Eislers. Prohaska und Drake können hier ihr breites künstlerisches Spektrum und ihre Gestaltungskraft unter Beweis zu stellen. Die Sängerin zeigt mit ausdrucksvoller Phrasierung ein feines Gespür für die charakteristischen Nuancen. Nicht alles überzeugt restlos, doch der Großteil betört.
Paradise Lost
Werke von Fauré, Brahms, Wolf, Ravel, Schumann, Ives, Britten
Anna Prohaska (Sopran), Julius Drake (Klavier)
Alpha