Geradezu unverschämt schwungvoll, erfrischend und beherzt kommt diese Musik daher, exzellent interpretiert, voller vorwärtsstrebender Dynamik, gleichzeitig irisierend, strahlend. In den intimen Momenten wird es zärtlich und berührend. Das wohldosiert eingesetzte Vibraphon ergänzt sich perfekt mit dem Klavier, und das Streichorchester füllt farbgesättigt den Klangraum aus. „Musik über Bachs Musik“ wie er es nennt, hat der Komponist Arash Safaian kreiert: Fünf moderne Concerti, inspiriert von Kantaten, Klavier- und Orgelwerken sowie Instrumentalkanons des Thomaskantors. Solche Experimente mit der Musik Johann Sebastian Bachs können ins Beliebige und Billige abrutschen. Bei dieser Aufnahme aber keineswegs. Die Essenz von Bach scheint merklich in diesen ausgefeilten neuen Gebilden durch, nichts wird verwässert. Man hört, wie viel Freude das Unternehmen dem Pianisten Sebastian Knauer und seinen Mitstreitern gemacht haben muss.
ÜberBach
Sebastian Knauer (Klavier), Pascal Schumacher (Vibraphon), Zürcher Kammerorchester, Willi Zimmermann (Konzertmeister)
Edel
Arash Safaian:
Nr. 1 Infinite Games (nach BWV 142, 1072, 54, 924 & 245)
Nr. 2 As above so below (nach BWV 21, 847, 245, 21 & 847)
Nr. 3 Fuge like a Passion (nach BWV 1078 & 578)
Nr. 4 Newton’s Law (nach BWV 617 & 889)
Nr. 5 Dorian (nach BWV 170 & 538)
Modulation Looping Bach